Nichts anbrennen ließen Jonas Wiest und die TSG Balingen beim 5:1 gegen die Kickers-Zweite. Als Lohn gab’s Rang eins. Foto: Kara

Oberliga: Mit bester Vorrunden-Bilanz steht Balingen an der Spitze. Derby gegen SSV steigt am Freitag.

Der vergangene Samstag wird in das Geschichtsbuch der TSG Balingen eingehen: Mit dem 5:1 (3:1)-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers II haben die Fußballer der TSG nicht nur die Tabellenspitze in der Oberliga Baden-Württemberg übernommen, sondern mit 36 Punkten auch die beste Vorrunden-Bilanz erreicht, seit sie dort spielen.

Damit aber nicht genug: Die zweite Mannschaft der Eyachstädter steht da in Nichts nach; auch sie ist Tabellenführer in der Landesliga mit persönlichem Punkterekord nach der Vorrunde.

Kein Wunder also, dass nach dem Schlusspfiff gegen die Drittliga-Reserve der Kickers überall zufriedene Gesichter im Au-Stadion zu sehen waren. "In den bisherigen Spielen hatten wir immer unsere guten Phasen, aber diesmal ist es uns gelungen, über 90 Minuten ein Offensiv-Feuerwerk abzubrennen. Wir haben permanent Chancen heraus gespielt und die Fehler des Gegners erzwungen", zeigte sich TSG-Trainer Matthias Zahn mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden.

Fürwahr, hatte das Perspektivteam der Stuttgarter Kickers gegen die bärenstarken Gastgeber nicht den Hauch einer Chance. "Es tut mir leid, dass wir nicht mehr Widerstand geleistet haben", bekannte Kickers-Coach Jürgen Hartmann, "aber wir waren einfach zu naiv und haben die Tore zu einfach hergeschenkt."

Die ersten beiden Treffer der TSG erzielte Andreas Kohle. Beim 1:0 (8.) ließ er die junge Stuttgarter Defensive richtig alt aussehen, und beim 2:0 (21.) stand er nach einem Schlenzer von Lukas Foelsch an die Latte goldrichtig und brauchte nur noch einzuschieben. "Die erste Halbzeit, das war wirklich ein Feuerwerk von uns. Die beiden schnellen Tore haben uns da auch geholfen. Beim 2:1 waren wir etwas unachtsam, haben es aber mit einem Standard zum 3:1 wieder gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel bestimmt und hätten sogar noch höher gewinnen können", sagt der 24-jährige Angreifer. "Es macht einfach richtig Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Jeder kämpft für Jeden, das macht uns erfolgreich und wir genießen es."

Da kann ihm Felice Di Lucia nur zustimmen. Für den Mittelfeldakteur der TSG war das Spiel etwas ganz besonderes, gab er doch mit seiner Einwechslung in der 81. Minute nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Saisondebüt. "Das war ein geiles Gefühl. Ich hatte nicht damit gerechnet, rein zu kommen. Deshalb freue ich mich, dass ich spielen durfte." Für den 32-Jährigen war die Partie eine klare Angelegenheit. "Wir waren in allen Belangen die bessere Mannschaft. Die Kickers hatten keine Chance."

Viel Zeit, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, haben die Balinger Kicker aber nicht. Bereits am Freitag geht es schon weiter – mit dem Flutlicht-Derby um 19 Uhr gegen den Lokalrivalen SSV Reutlingen. Diesen bezwang die TSG im Hinspiel klar mit 3:0.

Doch nach schwachen Saisonstart und dem Trainerwechsel – für Murat Isik kam Robert Hofacker – läuft es für die Kreuzeiche-Kicker: aus den vergangenen sieben Spielen holte der SSV 14 Punkte und schlug dabei die Balinger Mitkonkurrenten um den Titel, Bahlinger SC (2:1) und am vergangenen Sonntag den Karlsruher SC II (3:2).

Beste Voraussetzungen also für ein Spitzenspiel. "Reutlingen ist eine gute Mannschaft und hat sich jetzt gefangen", weiß Di Lucia, "aber in der Verfassung, in der wir uns befinden, brauchen wir uns vor niemandem verstecken. Wir freuen uns auf das Spiel."

Ebenso ergeht es Kohle, der ja in der Jugend für den SSV Reutlingen spielte, ehe er dann nach Balingen wechselte. "Das wird eine super Sache. Ein Freitagabend-Spiel vor einer großen Zuschauerkulisse, was willst du mehr? Wir sind heiß und wollen die drei Punkte."