Der Eindruck täuscht: Nicht Gastgeber Villingen, sondern Turan Sahin (unten) und die TSG Balingen waren im Derby obenauf. Mit 4:0 nahmen die Eyachstädter die Punkte mit. Foto: Kienzler

Nach 4:0 in Villingen steht am Samstag endlich erstes Heimspiel gegen KSC II an.

Das kann sich sehen lassen: mit dem 4:0-Erfolg im Derby beim FC 08 Villingen haben die Oberliga-Kicker der TSG Balingen ihr schweres Auftaktprogramm mit drei Siegen in vier Auswärtsbegegnungen in Folge bravourös gemeistert.

"Fußball an der Eyach", skandierten die Balinger Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen des Villinger Friedengrund-Stadions und feierten ausgelassen, während die Villinger Akteure das Spielfeld schon mit hängenden Köpfen verlassen hatten.

Und das mit gutem Grund, denn so eindeutig war ein Derby zwischen den beiden Teams aus Balinger Sicht noch nie. Über 90 Minuten beherrschten die Gäste von der Zollernalb die Partie gegen eine junge Villinger Mannschaft, die in vielen Situation hilflos wirkte gegen einen Kontrahenten, der nicht nur in der Defensive nichts zuließ, bis auf ein paar Freistöße und Distanzschüsse der Nullachter, bei denen aber TSG-Torhüter Julian Hauser auf dem Posten war, und vorne immer wieder mit schnellen Vorstößen für Alarmstufe Rot in der Abwehr sorgten.

Am Ende war Villingen mit dem 0:4 durch die Treffer von Manuel Pflumm, Jörg Schreyeck sowie dem Doppelpack von Jonas Wiest noch gut bedient, denn zweimal hatten die Eyachstädter noch Pech mit Aluminiumtreffern von Turan Sahin und Marc Pettenkofer.

"Normalerweise ist es in Villingen sehr schwer zu spielen", sagt Torhüter Julian Hauser, "aber diesmal ist es uns sehr gut gelungen, und wir hatten auch einen prima Spielverlauf. Das frühe 1:0 hat uns natürlich schon in die Karten gespielt. Danach haben wir es clever gemacht."

Auch Jörg Schreyeck, der zusammen mit Nils Schuon im defensiven Mittelfeld das Spiel der TSG lenkte und selbst einen Treffer zum 2:0 beisteuerte, war nach dem Spiel etwas verwundert von der Deutlichkeit des Erfolges. "Ich wusste, dass wir gut drauf sind, aber dass wir wir 4:0 gewinnen, damit habe ich im Vorfeld nicht gerechnet", sagt der 29-Jährige. "Doch wir wollten auch unbedingt das Ergebnis von vergangener Woche beim 0:1 beim Bahlinger SC wieder gut machen. Das ist uns gelungen."

So können die Eyachstädter am kommenden Samstag mit breiter Brust in ihr erstes Heimspiel gehen. Mit der U23 des Karlsruher SC wartet zur Heimpremiere ein Gegner, dem ebenfalls ein glänzender Saisonstart gelungen ist. Am Sonntag reichte es gegen den FSV Hollenbach zwar nur zu einem torlosen Remis. Doch die Zweitligareserve rangiert mit zehn Punkten auf Rang drei hinter dem Bahlinger SC (11), der FV Ravensburg 1:0 schlug, und Überraschungstabellenführer SV Spielberg (12), der am vergangenen Wochenende beim Freiburger FC (0:2) die erste Saisonniederlage hinnehmen musste.

Aber auch die Bilanz der Eyachstädter, die mit neun Zählern Rang fünf belegen, aber noch ein Spiel weniger absolviert haben, ist mehr als sehenswert. "Den Start mit den vier Auswärtsspielen haben wir ganz gut gemeistert", sagt der Balinger Trainer Matthias Zahn und fügt grinsend an: "Jetzt wird es Zeit, dass wir mal zuhause gewinnen." Doch der 39-Jährige weiß auch: „Der KSC II ist eine sehr gute Mannschaft. Da müssen wir wieder ans Limit gehen."

Auch Schreyeck freut sich schon auf die Partie. "Das wird ein super Spiel für die Fans. Es ist sicher interessant zu sehen, wenn zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinander treffen. Ich denke, am Ende wird wohl das Team mit dem größeren Willen gewinnen." "Mit dem KSC II wartet wieder eine schwere Aufgabe, denn in der Oberliga gibt es keine schwachen Mannschaften. Da wird am Ende wohl die Tagesform entscheiden. Wenn wir so spielen, wie in Villingen, haben wir gute Chancen, die drei Punkte im Au-Stadion zu behalten", blickt Torhüter Hauser optimistisch auf die Heimpremiere.