Vierte Auflage der Balinger Convention am Wochenende. Die Körperkunst liegt wieder voll im Trend.
Balingen - Wenn man vergangenes Wochenende das bunte Loft in Balingen betrat, dann schien es, als betrete man eine Parallelwelt: Das Summen dutzender Nadeln vereinte sich zu einem Geräusch, das in der Luft hing und sich mit der Musik vermischte, Waffelduft lag in der Luft – und dazwischen überall Menschen, die zumeist über und über von Tattoos geschmückt waren. Die vierte Tattoo-Convention, die bereits am Freitag begann, war ein voller Erfolg.
27 Tattookünstler und ein professioneller Piercer präsentierten ihre Arbeit. Die von Matthias Bartl und dem Balinger Tätowierer "King Rich" organisierte Convention öffnete ihre Tore für alle, die vom Tätowieren nicht genug bekommen, sich dafür interessieren oder einfach in die Welt der Tattoos abtauchen möchten. Vom Schriftzug bis zum großen Lebendporträt waren an diesen Tagen viele Motive zu sehen, die zentimetergenau und hochkonzentriert unter die Haut gestochen sind.
Jeder Tattookünstler spezialisiert sich auf einen gewissen Stil. Die künstlerische Vielfalt imponiert selbst den alteingesessenen Tattoo-Fans. Doch man konnte sich auch piercen lassen – und auch für die medizinische Seite war gesorgt; so gab es einen großen Stand, der sowohl Tätowierer als auch Tätowierte mit speziellen Cremes, Farben und Nadeln ausstattete. Das ganze Loft schien wie eine große Familie, in der sich viele kennen und wo sich die Tätowierer auch gegenseitig stachen. Sie waren teilweise aus dem ganzen Land angereist sowie aus dem europäischen Ausland, um ihre Farbe unter die Haut zu bringen. Es ging bunt zu – manche Besucher lagen stundenlang auf den schwarzen Lederliegen und ließen sich ein Tattoo unter die Haut stechen.
Schon seit Jahrhunderten interessieren sich die Menschen und Kulturen für Tattoos, doch ein regelrechter Tattoo-Trend, so scheint es, kam erst vor einigen Jahren auf. Die Vielfalt an Motiven, die Farben, Formen und Größen haben eines gemeinsam: ihre Beständigkeit.
