Politische Entscheidungen brauchen Erfahrungen aus der Praxis: Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (hinten, rechts) beim Austausch mit Arbeitsmarktexperten zur Integration Geflüchteter und Migranten. Foto: Arbeitsagentur Foto: Schwarzwälder Bote

Flüchtlinge: Staatsministerin Annette Widmann-Mauz tauscht sich mit Vertretern der Arbeitsagenturen aus

Vieles bewegt die Beschäftigten der Arbeitsagenturen und Jobcenter. Staatsministerin Annette-Widmann-Mauz (CDU) und Vertreter der Agenturen, der Jobcenter sowie die Migrationsbeauftragten haben sich zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch getroffen.

Balingen. Widmann-Mauz nutzte als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Gelegenheit für den Austausch mit Praktikern. Mit dabei: die Geschäftsführer der Agenturen für Arbeit Balingen und Reutlingen, der vier Jobcenter in der Region sowie die Migrationsbeauftragten der Dienststellen.

Mit anschaulichen Bespielen aus ihrem Arbeitsalltag machten die Migrationsbeauftragten der Arbeitsagenturen und Jobcenter auf Probleme und Herausforderungen bei der Arbeit mit Migranten und Geflüchteten aufmerksam. Die Geschäftsführer machen deutlich, an welchen Schnittstellen Verbesserungen notwendig sind, sei es bei der Sprachförderung, der finanziellen Unterstützung, in der Kinderbetreuung oder in Fragen in Zusammenhang mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz.

Besonders interessiert zeigte sich die Staatsministerin, als es um die Vermittlung von geflüchteten Frauen mit Betreuungsverantwortung für Kinder ging. Es müsse verhindert werden, dass aufgrund mangelnder Kinderbetreuung oder unzureichender zeitlicher wie räumlicher Erreichbarkeit Sprach- und Integrationskurse nicht wahrgenommen werden können, sagte Widmann-Mauz.

Man war sich darin einig, dass Sprache der Schlüssel zu beruflicher und gesellschaftlicher Integration sei. Die Staatsministerin machte deutlich, dass die Deutschkenntnisse der Eltern zugleich enorm wichtig für den Bildungserfolg der nächsten Generation seien – unabhängig von der Bleibeperspektive, und auch bezogen auf Zuwanderer aus der Europäischen Union. Ausbildungs- und berufsbegleitende Sprachangebote gelte es darüber hinaus verstärkt zu fördern. So wurde aus dem Gespräch eine Sammlung von Empfehlungen und Ansätzen zur Verbesserung integrationspolitischer Maßnahmen.

Widmann-Mauz zeigte sich beeindruckt vom Engagement und der Kompetenz vor Ort. Gleichzeitig wurde vereinbart, weitere Treffen regelmäßig für den Austausch zu nutzen.