Sperriger Abfall an der Grundstücksgrenze: Die abgegebenen Mengen an Holz und Metall nehmen seit Einführung des Systems "Sperrmüll auf Abruf" konstant zu. Foto: Dick

Zwei Gebote nach Neuausschreibung. Kreistagsausschuss soll Vergabe der Leistungen bis Ende 2024 beschließen.

Zollernalbkreis - Sperrmüll auf Abruf: Die Leistungen sind gefragt, die Mengen nehmen seit Jahren zu. Der fünfjährige Abfuhrvertrag, den der Landkreis mit der Firma Bogenschütz geschlossen hatte, läuft zum Jahresende aus; die Leistungen mussten demnach neu ausgeschrieben werden.

Der Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik soll am Montag, 1. Oktober, ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamts über die Vergabe beschließen. Bereits im März hatte der Ausschuss die Verwaltung beauftragt, die Leistungen europaweit auszuschreiben; die Ausschreibung erfolgte im Juni.

Abfuhr erfolgt nur noch für einzelne Grundstücke

Altholz, Metallschrott und Restsperrmüll werden im Zollernalbkreis seit dem Jahr 2011 nur noch auf Abruf gesammelt. Der Hintergrund: Bis dahin waren Jahr für Jahr an den im Abfallkalender festgelegten Terminen "Müllfledderer" unterwegs, pickten sich die besten Stücke heraus und hinterließen ein heilloses Chaos. Mit dem "Sammeln von Sperrmüll auf Abruf" hat sich das geändert: Die Abfuhr erfolgt nur noch für einzelne Grundstücke an unterschiedlichen Terminen. Jeder Grundstückseigentümer kann einmal im Jahr beim Landratsamt eine Abfuhr beantragen, der Auftrag wird ans Abfuhrunternehmen übermittelt, und das Unternehmen muss die sperrigen Abfälle innerhalb von vier Wochen am Grundstück abholen. Mindestens drei Tage davor muss das Unternehmen dem Grundstückeigentümer den Termin mitteilen.

Die Zahl der Abholaufträge hat sich seit dem Jahr 2012 konstant nach oben entwickelt. Waren es im Jahr 2012 kreisweit 32.355 Aufträge, so stieg die Zahl im Jahr 2017 auf 46.933 an. Dem entsprechend haben die Mengen zugenommen: Insgesamt 3928 Tonnen waren im Jahr 2012 abgeholt worden; im Jahr 2017 waren es bereits 4163 Tonnen.

Beim Metallschrott nahmen die Mengen in dieser Zeitspanne von 124 Tonnen auf zuletzt 380 Tonnen zu, beim Altholz von 1446 Tonnen auf 2865 Tonnen. Die zu erwartenden Mengen bildeten auch die Kalkulationsgrundlage für die Ausschreibung. Dabei wird von 3100 Tonnen Altholz, 450 Tonnen Altmetall und 4500 Tonnen Restsperrmüll ausgegangen. Zum "Restsperrmüll" gehören zum Beispiel Teppiche, Matratzen oder große Kunststoffteile. Abrechnungsgrundlagen sind die tatsächlich dem Landkreis überlassenen Mengen, die der Unternehmer dem Landkreis "an einer noch zu nennenden Übergabestelle" bereitstellt. Die Laufzeit des neuen Vertrags ist vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2024 mit der Option, den Vertrag einmalig um ein weiteres Jahr zu verlängern. Insgesamt sind bis zum Ablauf der Angebotsfrist zwei Angebote eingegangen; bei dem einen war die Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindestentlohnung unvollständig, und die Eignung des Bieters konnte nicht geprüft werden, weil die geforderten Referenzen nicht vollständig vorgelegt worden waren.

Blieb das Angebot der Firma Alois Bogenschütz aus Grosselfingen, das aus Sicht der Kreisverwaltung wirtschaftlich ist und den Preiserwartungen entspricht. Letztere gehen – analog zu den Sperrmüll-Mengen und den steigenden Marktpreisen – voraussichtlich um 20 bis 30 Prozent in die Höhe. Veränderungen sind allerdings möglich: Der Mittelbedarf in den kommenden Haushaltsjahren kann sich demnach noch verändern.