42. Mähaktion zwischen Streichen und Pfeffingen gibt seltenen Orchideen eine Chance gegen das Gras
Von Nicole Leukhardt
Balingen-Streichen. Das Motorengeräusch der großen Schlepper erfüllt die frische Luft frühmorgens an den Hängen oberhalb von Streichen. Was von weitem aussieht wie wuselnde bunte Punkte, sind die Helfer, die mit Rechen und Gabeln Heu zusammentragen.
"Zum 42. Mal treffen wir uns zur Irrenberg-Aktion, bei der das Heu der steilen Holzwiesen zusammengetragen und auf Heuwagen abtransportiert wird", erklärt Siegfried Ostertag, ehemaliger Leiter des Balinger Forstamts. Traditionell sei auch der Termin: immer am letzten Samstag vor den Sommerferien.
Zu den rund 60 freiwilligen Helfern, die unter anderem zum Tieringer Landschaftspflegeverein Kohlraisle, Schwäbischen Albverein, Schwäbischen Heimatbund oder Bund Naturschutz Alb-Neckar gehören, gesellen sich auch Oberbürgermeister Helmut Reitemann, Bürgermeister Reinhold Schäfer und Landrat Günter-Martin Pauli. Sie alle nahmen Schwielen und Schweiß in Kauf, um der schützenswerten Flora der Holzwiesen Gutes zu tun.
"Wenn nicht gemäht wird, haben seltene Orchideen, der gelbe Enzian oder Graslilien keine Chance gegen das Gras", erläutert der Natur-Experte Ostertag. Sein besonderer Dank gilt neben den zahlreichen fleißigen Helfern an Rechen und Gabeln auch den Brüdern Matthias und Michael Schneider, die das Heu mit Schleppern und Heuwagen zum Pressen bringen.
