Ruhig schlafen: Für immer mehr Menschern ist es laut AOK-Statistik keine Selbstverständlichkeit mehr. Foto: Christians

Immer mehr Zollernälbler laut AOK-Bericht in Behandlung. Schlafmangel mindert Lebensqualität und erhöht Unfallrisiko.

Zollernalbkreis - Immer mehr AOK-Versicherte leiden im Zollernalbkreis dauerhaft an Schlafstörungen. 6423 Versicherte waren laut AOK im Jahr 2016 wegen Schlafstörungen in ambulanter oder stationärer Behandlung. Das sind 6,3 Prozent aller Versicherten. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen, da nur Versicherte ermittelt wurden, die tatsächlich in ärztlicher Behandlung waren.

Vier Jahre zuvor waren es noch 5,6 Prozent aller Versicherten. Der Anstieg von Schlafstörungen zeigt sich auch bei den landesweiten Zahlen. Zählte die AOK in Baden-Württemberg 2012 noch knapp 150.000 Betroffene, waren es 2016 bereits 187.300.

Mehrer Faktoren spielen Rolle

Bis zu 20 von 100 Menschen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Frauen und ältere Menschen haben besonders häufig Schlafstörungen. Sie können aber in jedem Alter auftreten, sogar bei kleinen Kindern, weiß AOK-Ärztin Sabine Knapstein.

Meist trügen mehrere Faktoren zu Schlafstörungen bei, unter anderem seelische Belastungen wie beruflicher und familiärer Stress oder Geldsorgen, aber auch der Lebensstil und Erkrankungen, beispielsweise Depressionen oder Schilddrüsenüberfunktion, spielten eine Rolle. Diese könnten sich unterschiedlich auswirken. Die einen würden laut Knapstein nicht in den Schlaf finden. Andere würden hingegen nachts aufwachen und lange wach bleiben. Und wieder andere würden lange bevor der Wecker klingelt aufwachen.

Um gut in den Schlaf zu kommen, sollte man erst zu Bett gehen, wenn man sich müde fühle, rät die AOK-Expertin. Auf Computer und Smartphone sollte im Bett ebenso verzichtet werden wie auf Fernsehen. Auch üppiges oder scharfes Essen sollte am Abend vermieden werden, ebenso Kaffee, Cola und andere anregende Getränke.

"Wer in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht einschläft und das über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen, könnte eine chronische Schlafstörung entwickeln", sagt die AOK-Ärztin. "Betroffene sollten abklären lassen, ob es eine medizinische Ursache dafür gibt, und welche Behandlungsmöglichkeiten denkbar sind." Schlafmangel mindere die Lebensqualität und erhöhe das Unfallrisiko, beispielsweise im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz.