Die Förderer und Bündnispartner freuen sich mit den Kindern der Vorbereitungsklassen auf die neuen "Missionen" in diesem Jahr. Foto: Werthenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: "Balingen ist cool" geht in die dritte Runde / Mit Geocaching zu interessanten Orten der Region

Mit dem Tablet auf "Schatzsuche" gehen ab kommender Woche wieder 15 Schüler aus den Vorbereitungsklassen der Sichelschule. Neben Entdeckungstouren durch die Balinger Innenstadt steht auch ein Ausflug zur Burg Hohenzollern an.

Balingen. Unter dem Motto "Balingen ist cool" organisiert der Verein der Freunde und Förderer der Sichelschule in diesem Jahr zum dritten Mal ein Projekt für die Kinder der Vorbereitungsklassen: Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, soll geholfen werden, Balingen und die Umgebung kennenzulernen und sich zunehmend heimisch zu fühlen. Dazu werden sie zu "Schatzjägern verborgener Kulturwelten".

Dahinter steckt die Idee einer Art modernen Schnitzeljagd: "Beim sogenannten Geocaching sind wir mit dem Tablet unterwegs, auf dem uns eine App hilft, die nächste Station zu finden", erklärt Irina Herth, Fachkraft des Schulfördervereins. Gemeinsam mit Hendrik Dahlhoff als pädagogische Fachkraft und Susanne Toss begibt sie sich mit den Kindern auf Entdeckungstour. "Teilweise unterstützen uns die Bündnispartner dabei zusätzlich", ergänzt Herth.

Beim ersten Termin am Donnerstag, 4. Mai, geht es nach einem gemeinsamen Mittagessen zur Stadtkirche, ins Rathaus, ins Büro der Balinger Streetworker, zum Jugendhaus und zur Feuerwehr. Bei insgesamt acht "Missionen" dieser Art, die zwischen Mai und Juli stattfinden, sollen die Kinder im Alter zwischen sechs und 17 Jahren interessante Orte finden. An denen erwarten sie Aufgaben, Interviewpartner und Hintergründe zum jeweiligen Thema. So soll laut Organisatoren Identifikation mit der Region geschaffen und der Erfahrungshorizont der Schüler erweitert werden.

"Die Kinder brauchen eine neue Heimat", sagt Nathalie Hahn, Kreissozialleiterin des Deutschen Roten Kreuzes Zollernalb – einem Bündnispartner des Projekts – gerade mit Blick auf die vielen Flüchtlingskinder in den Klassen: Sie habe bei ihrer Arbeit in den vergangenen Jahren viele Kinder kennengelernt, die inzwischen auch wieder abgeschoben worden seien.

Über soziale Netzwerke stehe sie noch mit ihnen in Kontakt: "Den Meisten ist Balingen positiv im Gedächtnis geblieben", was vor allem an den Erfahrungen mit "Balingen ist cool" liege: "Viele wollen wieder zurück zur Burg Hohenzollern", erzählt Hahn. Erfreut sei sie darüber, dass der Kinderschutzbund seit diesem Jahr mit im Boot ist. Dessen Vorsitzende Tanja Kapaorer lädt die Kinder ein, das Generationenhaus zu besuchen und "viele verschiedene Menschen kennenzulernen".

Auf "Schatzsuche in der Vergangenheit" begeben sich die Kinder auf der Burg Hohenzollern am 25. Mai. Auch "Orte der Kultur" sollen sie kennenlernen, darunter die Zehntscheuer und die Stadthalle in Balingen. Je nach Wetter geht es am 29. Juni entweder ins Hallen- oder ins Freibad; dann steht der Freizeitspaß im Vordergrund.

Für alle Kinder der Vorbereitungsklassen ist allerdings kein Platz bei den Entdeckungstouren: "Wir mussten die 15 Schüler per Losverfahren auswählen", erklärt Herth, "eine größere Teilnehmerzahl können wir organisatorisch leider nicht stemmen".

Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesverband der Schulfördervereine.