Acosta spricht vom Recht auf das gute Leben und darüber, dass sich in der Welt etwas verändern müsse. Foto: Dillmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Gerechtigkeit: Alberto Acosta und "Grupo Sal" stellen das Lebenskonzept des "Buen Vivir" vor

Balingen (jdi). Im evangelischen Gemeindehaus wurde am Samstagabend das Thema "Buen Vivir – gutes Leben" behandelt. Alberto Acosta und die lateinamerikanische Musikgruppe "Grupo Sal" boten ein informatives und künstlerisches Programm.

Das Evangelische Bildungswerk, die Katholische Erwachsenenbildung und der Weltladen organisierten die Veranstaltung. Die Moderation und Diskussion mit Acosta führte Thomas Pampuch.

Nach dem Begrüßungswort von Artur Egle-Theurer, Leiter des Evangelischen Bildungswerks, begann Alberto Acosta mit seinem Vortrag. Der Volkswirt war bis zum Jahr 2008 Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung in Ecuador sowie Energieminister und ist Autor des Buches "Buen Vivir – Das Recht auf ein gutes Leben".

"Die Menschheit ist zur Zeit so reich und mächtig wie noch nie", sagt Acosta. "Wir haben es aber noch nicht erreicht, glücklich zu sein." Die Lebensanschauung "Buen Vivir" der indigenen Andenvölker solle das ändern. International bedürfe es dazu einer Ethik der Entwicklung, die Gemeinschaftssinn, Harmonie mit sich selbst und eine spirituelle Beziehung zwischen Mensch und Natur beinhaltet. Der indigenen Philosophie zu folge hängt nämlich alles mit allem zusammen.

Acosta interessiert vor allem ein Thema: die Ernährung der Menschen der Erde. 3,9 Milliarden Menschen litten an Unterernährung und 75 Prozent der hungernden Menschen seien Frauen und Kinder.

"Der Mensch ist nicht die Krönung der Schöpfung, er ist die Krönung der Erschöpfung geworden", kommentiert der Autor. Acosta steht unter anderem für solidarische Landwirtschaft und regionale Lebensmittel ein.

Um das ganze System zu ändern brauche es eine politische Bewegung von unten. Auch die Energiewende habe sich in kleinen Kreisen entwickelt, bevor sich der Bund damit beschäftigte. So sprach Acosta vom Recht auf das gute Leben und darüber, dass sich in der Welt etwas verändern müsse.