Zwischen Kartons und mit einer ungewöhnlichen Bohrmaschine in der Hand: Ralf Schmitz auf der Stadthallen-Bühne. Foto: Fiedler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ralf Schmitz präsentiert in der Stadthalle "Aus dem Häuschen"

Von Julius Fiedler

Balingen. Eine Sache war es, die Ralf Schmitz gleich auffiel: "Die erste Reihe sitzt so nah bei mir", meinte er voller Vorfreude. Mit "Aus dem Häuschen", sein nunmehr fünftes Soloprogramm, gastierte der Comedian am Sonntagabend in der Balinger Stadthalle.

Vor allem die ersten zwei Reihen wurden intensiv ins Programm einbezogen. Mit den auf die Bühne gebetenen Gäste agierte er mit seiner spontanen Art mal wie in einem Musical oder improvisierte verschiedene Gemütslagen. Spontanität war gefordert, da die Gäste aus dem Publikum nicht nur Rollen auf der Bühne spielten, sondern die Themen der einzelnen Sketche auf Zuruf angesagt wurden. Da ging es ums Wohnen, Umziehen, Renovieren und Umbauen – schließlich erzählte Schmitz "aus dem Häuschen".

Auch kann das Programm eines Rheinländers in schwäbischen Landen natürlich nicht ohne Sprachschwierigkeiten auskommen, beispielsweise beim Begriff "Muggaseggele", den er wiederum beim Publikum aufgeschnappt hatte und immer wieder als Running Gag einbaute wie Witze zu seiner nicht sonderlich beeindruckenden Körpergroße.

Auf seiner "Baustelle" auf der Bühne inklusive Baugerüst, unzähligen Kartons, alter Möbel und sogar einer ausrangierten Toilette überzeugte Ralf Schmitz nicht nur, wenn er das Publikum mit einbezog, sondern auch bei den Solo-Teilen seines Programms. So etwa, wenn er Immobilien-Annoncen auseinandernahm oder über seine persönlichen Erfahrungen mit Handwerkern sprach, die beispielsweise einen Riss im frisch eingebauten Waschbecken aus Prinzip nicht für möglich halten und abwegige Theorien für das Phänomen ersinnen. Oder auch von Missgeschicken von Do-It-Yourself-Heimwerkern erzählte.

Ralf Schmitz, der auch als Zwerg Sunny in den Otto-Waalkes-Filmen um die Sieben Zwerge bekannt ist, als Verfasser von "Schmitz’ Katze" und "Schmitz’ Mama" sowie als TV-Gastgeber, wurde seinem Namen als Enerigebündel des deutschen Comedy gerecht. Er zeigte eine mitreißende und kurzweilige Show, weshalb das Publikum "aus dem Häuschen" war.