Den ersten Buchstaben – ein "H" – hat Jens Rudischhauser (links) schon an den großen Kasten an der Friedhofskirche aufgetragen. Matze Bartl (Mitte) und Michl Brenner betreuen die Aktion "Freundliches Balingen" auch in diesem Jahr. Foto: Maier

"Freundliches Balingen": 60 Stromkästen in Balingen werden dieses Jahr gestaltet. Stadtwerke und Unternehmen als Paten.

Balingen - Und los: Das Projekt "Freundliches Balingen" geht nun in die zweite Runde. Junge Künstler aus Balingen und der Region werden nach der Idee der Initiative Freiraum und unter der künstlerischen Leitung von Matze Bartl und Michl Brenner in den nächsten Wochen in der Innenstadt sowie erstmals auch in Ortsteilen rund 60 Strom- und Kabelverteilerkästen künstlerisch gestalten.

Wie Bernhard Jung von Freiraum am Montag sagte, soll das Vorhaben dazu beitragen, den Ruf Balingens als Kunststadt zu festigen – und zugleich die Kreativität, die in den Balingern schlummert, zu wecken. Ebenso soll die Kunstform der Streetart gefördert werden. Fertiggestellt sein sollen die Kästen bis Anfang Juli – bis zur Eröffnung der großen Ausstellung mit Werken Ernst Ludwig Kirchners in der Stadthalle.

Finanziell unterstützt wird die Aktion von den Balinger Stadtwerken, die bereits im vergangenen Jahr die Gestaltung von 40 Kästen in der Innenstadt gesponsort hatten. Die Künstler erhalten für ihre Arbeit eine Gage, dies sei als Zeichen der Wertschätzung sehr wichtig, sagt Bernhard Jung.

Neben kleinen Stromkästen nehmen sich die Kreativen erstmals mit den Verteilerkästen an Ampelkreuzungen auch größere Flächen vor. Dafür werden noch Sponsoren gesucht – für einen dieser Kästen, an der Kreuzung Tübinger/Paulinenstraße, übernimmt das die Steuerberatungsgesellschaft PKF Wulf Egermann. "Wir finden das Projekt klasse und wollen gern unterstützen, dass Balingen bunter und freundlicher wird", sagte deren Vertreter Ralph Setzer am Montag. Gestalten wird diesen Kasten der Engstlatter Jens Rudischhauser. Sein Werk, mit dem er bereits begonnen hat, trägt den Namen "Hope" (Hoffnung).

Davon angetan ist auch Helmut Reitemann. Der Balinger Oberbürgermeister meint, dass er bisher "nur positive Reaktionen" auf die kreativ gestalteten Stromkästen erhalten habe. Das Projekt zeige, dass die Kunst in Balingen einen hohen Stellenwert habe. Und es sei besonders wertvoll, weil es die Balinger zum kreativen Tun animiere.

Gerade für die Streetart sei es wichtig, sagte Jung, dass in Balingen dafür weitere, große Flächen zur Verfügung stehen. Seine Vision und Hoffnung sei es, dass die Stadtverwaltung beispielsweise Wände unterhalb von Brücken zur Verfügung stelle.