Holcim will sich mit dem Balinger Gemeinderat zum Thema Plettenberg-Abbau austauschen. (Symbolfoto) Foto: Privat

Angebot an Balinger Gemeinderat und Stadtverwaltung. Werksleiter Schillo: "Legen Wert auf Transparenz".

Balingen - Sinneswandel: Nach dem öffentlichen Unmut seitens der Balinger Stadtverwaltung und des Gemeinderats darüber, dass Holcim zuletzt nicht bereit war, über Themen wie den weiteren Kalksteinabbau auf dem Plettenberg oder die Abgase des Dotternhausener Zementwerks in einer öffentlichen Sitzung des Gremiums Stellung zu nehmen, hat das Unternehmen  nun doch Entgegenkommen signalisiert. In einer der nächsten Balinger Gemeinderatssitzungen werde man dabei sein, teilte Holcim am Freitag mit. Man habe Oberbürgermeister um einen Terminvorschlag gebeten.

Werksleiter Dieter Schillo erklärte, dass es nicht darum gehe, "Dinge hinter verschlossenen Türen zu besprechen". Holcim lege im Gegenteil "Wert auf Transparenz". "Aber es geht uns darum, Sachverhalte in Ruhe und mit Bedacht zu klären. Und deshalb wäre es unser Wunsch gewesen, zunächst ausschließlich mit den Gemeinderäten ins Gespräch zu kommen. Die Thematik ist einfach so komplex, dass sie eigentlich in einer halben Stunde im dicht gedrängten Programm einer öffentlichen Sitzung kaum zu meistern ist", so Schillo weiter.

Holcim habe zu allen Themen rund um den Plettenbergabbau und die Zementproduktion in Dotternhausen mehrfach öffentliche Diskussions- und Infoveranstaltungen angeboten. Auch in Gemeideräten im Schlichemtal sei das Unternehmen mehrfach zu Gast gewesen. Die Einschätzung Holcims sei es, dass die Themen nun kurz vor den Kommunalwahlen verstärkt in den Fokus rückten: "Fürsprecher und Kritiker melden sich zu Wort und führen eine lebhafte Diskussion, der es leider häufig an Sachlichkeit und an Fakten mangelt. Das permanente Angstschüren der Aktivisten trägt zur Verunsicherung und Stimmungslage bei. Uns ist es wichtig, die Anliegen der Bürger und Gemeindevertreter aufzugreifen. Wir setzen uns intensiv damit auseinander."

 Schillo betont zudem, dass bei Führungen im Zementwerk vieles am besten veranschaulicht werden könne. So ließen sich beispielsweise am extra installierten 3-D-Modell des Plettenbergs die nächsten Stufen des Kalksteinabbaus sowie die Fortschritte der Rekultivierung gut sichtbar machen - auch mit Blick auf die Entwicklung der Fläche in den nächsten Jahrzehnten. Dort erführen Besucher zudem mehr über die Einsatzorte von Rohstoffen oder Ersatzbrennstoffen.  Die nächste Werksführung sei am Dienstag, 23. April, 18 Uhr - Interessierte seien willkommen. Anmeldungen sind möglich unter Telefon  07427/790.