50 Baum- und Fachwarte fanden sich mit Astscheren, Sägen und Leitern ausgerüstet in den frühen Morgenstunden zur Baumpflegeaktion in Heselwangen ein. Mehr als 100 Bäume hatten bis zum Abend ein neues Aussehen, und die Helfer waren rechtschaffen müde. Foto: Jetter Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Mehr als nur Kostmetik: Baum- und Fachwarte auf den Heselwanger Streuobstwiesen aktiv

Balingen-Heselwangen. Bevor die Natur zu neuem Leben erwacht, sind die Baum- und Fachwarte Zollernalb mit den Balinger Obst- und Gartenbauvereinen in Aktion getreten, um die städtischen Obstbäume auf den Heselwanger Streuobstwiesen mit dem Winterschnitt zu versehen. Nur Kosmetik? "Auf keinen Fall", betont Eberhard Lohner als Vorsitzender der Baum- und Fachwartevereinigung und Leiter des winterlichen Einsatzes: "Die Schnittmaßnahmen an Altbäumen sind erforderlich, um abgetragenes Altholz zu entfernen und um den Baum damit zum Neutrieb anzuregen."

Eine umfassende Pflegemaßnahme zur Gesunderhaltung der Bäume und zum Erhalt der Kulturlandschaft also, an die sich die 50 engagierten Baumwarte bei relativ milden Temperaturen machten. Dabei achten die Naturpfleger darauf, dass nicht alles Totholz entfernt wird, denn für zahlreiche Vögel und Insekten ist gerade das abgestorbene Holz der erforderliche Lebensraum. Den Misteln rücken sie jedoch energisch zu Leibe, denn diese Schmarotzerpflanze trägt zur Schwächung der Obstbäume bei.

Von den insgesamt etwa 570 Streuobstbäumen – überwiegend Apfel- und Birnbäume – erhält jedes Jahr etwa ein Fünftel diese pflegerische Frischzellenkur. Die vor einigen Jahren gepflanzten Jungbäume werden lediglich mit einem Erziehungsschnitt in Form gebracht.

Auch der Stadt Balingen ist die Erhaltung dieser besonderen Kulturlandschaft wichtig, weshalb sie die finanziellen Mittel für derartige Maßnahmen zur Verfügung stellt. Für die Stadtverwaltung versorgte außerdem Heselwangens Ortsvorsteher Berthold Roller und sein Stellvertreter Wolfgang Jenter die fleißigen Helfer mit einem Mittagsimbiss.