Der HBW hält an seinem Vorhaben einer neuen Hallen-Arena in Balingen fest. Foto: Maier

Club verfolgt Projekt unabhängig von derzeit mauer sportlicher Lage intensiv weiter.

Balingen - Aktuell nur Tabellenplatz neun in der zweiten Handball-Bundesliga, der direkte Wiederaufstieg wohl in weiter Ferne – gleichwohl hält der HBW an seinem Vorhaben einer neuen Handballarena in Balingen unbeirrt fest. Die für Januar vorgesehene Entscheidung des Gemeinderats über den Zuschuss dafür wird sich allerdings verzögern.

Die Großsporthalle wolle man unabhängig vom Tabellenplatz der Bundesligamannschaft intensiv weiterverfolgen, sagt Hans Schreyeck, im HBW-Gesellschafterkreis federführend zuständig für das Vorhaben, im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Projekt sei keines "für den Augenblick", sondern auf "lange Sicht" gedacht, so Schreyeck weiter.

Damit reagiert er indirekt auf Äußerungen von Balinger Kommunalpolitikern, die die Idee der Großsporthalle angesichts der derzeitigen sportlichen Lage der Balinger Handballer schon fast wieder ad acta gelegt haben. Einige scheinen zudem insgeheim die Hoffnung zu hegen, dass sich das Hallenthema auf diese Weise quasi von selbst erledige und sie gar nicht mehr über einen Zuschuss entscheiden müssen. So sagte beispielsweise Ulrich Teufel, SPD-Fraktionschef im Gemeinderat, dass die Halle angesichts der derzeitigen Spielergebnisse vermutlich bald nicht mehr gebraucht werde.

Dem widerspricht Schreyeck klipp und klar: Eine neue Großsporthalle werde nicht nur im Fall des Wiederaufstiegs in die erste Handballbundesliga benötigt. Die neue, mehr Zuschauer als die SparkassenArena fassende Sportstätte sei vielmehr Voraussetzung dafür, um auf lange Sicht in der Region hochklassigen Handballsport zu ermöglichen. Nach den derzeitigen Planungen soll sie rund 4000 Zuschauer fassen; in der SparkassenArena können aktuell rund 2400 Fans die Spiele verfolgen.

Von der erweiterten Hallenkapazität versprechen sich die Verantwortlichen nicht nur mehr Zuschauer und damit eine noch heißere "Hölle Süd", sondern in der Folge auch deutlich höhere Einnahmen. In der zurückliegenden Saison, nach der der HBW aus der ersten in die zweite Bundesliga abgestiegen ist, hatten die Balinger Handballer die kleinste Halle der Liga – mit deutlichen Folgen für den Etat.

Dazu kommt, dass die SparkassenArena für den Bundesliga-Spielbetrieb von Beginn nicht so richtig tauglich gewesen ist, so dass ständige Improvisationen notwendig waren, um den Spielbetrieb zu bewerkstelligen. Bestes Beispiel: Der Hallenboden, der vor jedem Spiel eigens nach den Vorgaben der Liga immer wieder verlegt werden muss. Von einer neuen Arena verspricht sich der HBW auch bessere Trainingsmöglichkeiten für alle Mannschaften und insgesamt eine breitenwirksame Stärkung des Handballsports in der Region.

Sowohl der Balinger Gemeinderat wie auch der Kreistag des Zollernalbkreises hatten dem HBW im Herbst grundsätzlich Unterstützung für das Vorhaben signalisiert. Alleine kann der Club das Vorhaben nicht stemmen. Konkrete finanzielle Zusagen gaben die Gremien nicht. Eigentlich sollten diese auf Wunsch des HBW bis Januar erfolgen; bis dahin sollte der Club planerische Hausaufgaben erledigen, etwa was die Parkplatzsituation am angedachten Standort auf dem Balinger Messeparkplatz anbelangt.

An diesen Hausaufgaben arbeite man derzeit intensiv, sagt Hans Schreyeck. Ebenso laufen weitere Gespräche zu Finanzierungsmöglichkeiten. Wann das abgeschlossen ist, dazu wolle man sich nicht äußern: "Das wäre Spekulation und damit nicht seriös", so Schreyeck. Trotz der zeitlichen Verzögerung aber halte man am Ziel fest: der neuen Halle. "Mit Nachdruck", sagt Hans Schreyeck.