Laut dem scheidenden SPD-Kreisvorsitzenden Alexander Maute lösen sich Probleme alleine durch Rücktritt nicht.

Balingen - Der scheidende SPD-Kreisvorsitzende Alexander Maute hatte die Konsequenz aus den Wahlen am 26. Mai bereits gezogen und seinen Rücktritt angekündigt. Nun zieht die Bundesvorsitzende Andrea Nahles nach.

Unerwartet kam ihr Rücktritt für die Genossen im SPD-Kreisverband Zollernalb laut Maute nicht: "Am Ende schien der Druck, der auf ihren Schultern lastete, wohl zu groß." Er zolle der Genossin Respekt für die Entscheidung, aber auch Dank und Anerkennung für ihre Arbeit in den zurückliegenden Jahren.

Nahles sei schon länger in der Partei umstritten gewesen: "Auch in unserem Kreisverband gab es Stimmen, die sich eine personelle Veränderung an der Spitze der Bundespartei gewünscht haben", so Maute.

Nahles’ Rückzug und die Wahl eines neuen Vorsitzenden könnten jedoch nicht die Probleme lösen, in denen sich die SPD befinde. Die Partei brauche aus seiner Sicht einen glaubwürdigen Neuanfang. Dazu gehöre auch, sich von "politischen Altlasten" zu befreien und sich den Themen der Zukunft zu stellen: "Wir müssen damit aufhören, uns als Partei zu sehr mit uns selbst zu beschäftigen und im politischen Klein-Klein zu verharren. Meine Partei war immer dann erfolgreich, wenn sie mit Themen und Inhalten überzeugen konnte", so der SPD-Kreisvorsitzende.

Eine veränderte politische Ausrichtung sei nötig. Für viele Genossen im Zollernalbkreis gehöre auch der Austritt aus der Groko dazu: "Auch darüber muss jetzt nachgedacht werden", empfiehlt Maute seiner Bundespartei.