Steht vor dem Weltladen in Meßstetten und wirbt für "Fair Trade": Dietmar Reinhardt. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Gerechter Handel ist vielen Bürgern eine Herzensangelegenheit / Realschule Meßstetten hat eine Fair-Trade-AG

Für die Stadt Meßstetten ist der gerechte Handel eine Herzensangelegenheit. Am 27. Juli 2014 wurde Meßstetten als zweite Stadt im Zollernalbkreis als Fair-Trade-Stadt ausgezeichnet. Aber was bedeutet das?

In den Supermärkten und Einkaufsläden begegnen uns immer wieder Fair-Trade-Produkte. Sie müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um das Siegel zu bekommen. So bekommen Kleinbauern beispielsweise festgelegte Mindestpreise. Dabei garantieren die Bauern eine nachhaltige Produktion. Außerdem verspricht das Siegel, dass keine Kinderarbeit in dem Produkt steckt.

Die Verbraucher müssen im Laden für die Produkte einen höheren Preis bezahlen, da zusätzlich eine Fair-Trade-Prämie aufgeschlagen wird, die für Gemeinschaftsprojekte genutzt wird. Diese Kriterien werden regelmäßig überprüft.

Einen Großteil der Fair-Trade-Produkte, die hierzulande verkauft werden, sind Kaffee, Kakao-Produkte, Tee und Bananen beispielsweise aus Afrika, Asien und Lateinamerika.

Um Fair-Trade-Stadt zu werden, müssen fünf Kriterien erfüllt werden. So müssen zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Geschäften und die heimische Gastronomie Fair-Trade-Produkte anbieten. Außerdem verpflichtet man sich, bei Veranstaltungen Fair-Trade-Produkte zu verkaufen. So gehört mittlerweile ein fairer Kaffee zu jedem Meßstetter Fest dazu.

In diesem Schuljahr befassen sich auch Meßstetter Realschüler der achten Klasse mit dem Thema Fair Trade in einer Fair-Trade-Arbeitsgemeinschaft (AG). Bei dem diesjährigen Schnuppertag mit Schulhaushock hatte die AG einen Informationsstand zum Thema Fair-Trade aufgestellt und bot dort verschiedene faire Produkte wie Schokolade, Nüsse, Honig und Kaffee zum Verkauf an. Auch weitere Projekte sind in Planung: So soll dieses Schuljahr noch ein faires-Frühstück angeboten werden.

Um mehr über den fairen Handel zu erfahren, besuchte die Fair-Trade-AG den Weltladen in Meßstetten, der nächstes Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern wird. Dietmar Reinhardt, der seit der Gründung mit dabei ist, berichtete anschaulich über die Entstehung des Weltladens. Schüler hatten einst angefangen, nach einem Gottesdienst faire Lebensmittel in der Kirche zu verkaufen, um den Kleinbauern einen gerechten Lohn zu ermöglichen. Diese Idee entwickelte sich weiter, bis ein ganzer Laden daraus entstand.

Alle, die im Weltladen mitarbeiten, tun dies ehrenamtlich. "Neue ehrenamtliche Helfer, die sich im Weltladen engagieren möchten, sind stets willkommen, vor allem junge Menschen", sagt Reinhardt.

Im Anschluss durften die Schüler im Weltladen auf Entdeckungsreise gehen. Sie waren erstaunt, wie viele unterschiedliche Produkte dort angeboten werden. Besonders beliebt seien die "faire Meßstetter Schokolade" und der "faire Meßstetter Kaffee", auf denen das Meßstetter Logo prangt.

 Die Autorinnen sind Schülerinnen in Klasse 8a an der Realschule Meßstetten.