Frommerner Volkstanzgruppe lädt erneut zur schwäbischen Weihnacht in die Balinger Stadtkirche ein

Von Silke Thiercy

Balingen. Schluss mit der vorweihnachtlichen Hektik – auf in die Besinnlichkeit: Manfred Stingel hatte die Idee zum schwäbischen Weihnachtskonzert gehabt.

Und die am Sonntag kam wohl an, denn die Stadtkirche war rappelvoll. Für einige Besucher gab es nur noch Stehplätze. Omas und Enkel, Mütter, Väter und Freundeskreise drängten sich in den Bänken und genossen Weihnachten wie zu Urgroßvaters Zeiten. Natürlich mit einer Lesung "uff Schwäbisch", vorgetragen von Pfarrer Rudolf Paul.

Dessen "Bibel für Schwoba“ gab es denn auch als "Laschd-Minute-Gschenkle" zu erwerben. Weil zu Weihnachten, so Manfred Stingel, neben "Liadla" vor allem auch "Kendla" gehören, durften diese am Sonntag alle in der ersten Reihe Platz nehmen. Angetan mit dem schönsten Sonntagsstaat, wie auch die Erwachsenen vom Chor der Volkstanzmusik und des Männerchörles.

Nur Zuhören und in alten Melodien schwelgen genügte aber nicht. Immer wieder sang die ganze Kirche wie aus einer Kehle. "Stille Nacht", "Ihr Kinderlein kommet" oder "Vom Himmel hoch".

Dazwischen die Auftritte der Frommerner mit so manchem musikalischen Schatz von anno dazumal. "Es kommt ein Schiff geladen", zum Beispiel, geschrieben 1626 für das Straßburger Gesangbuch. Oder der Kinderchor unter der Leitung von Hanna Brinkmann mit einem Lied aus dem Oberallgäu, "Seppele du Deppele".

Viele haben dazu beigetragen, dass aus dem vierten Adventssonntag ein besonderer musikalischer Abend wurde. Dessen Erlös – freiwillige Spenden – wird für die Jugendarbeit der Volkstanzgruppe verwendet.

Mit vor dem Altar standen Jörg Neubert (Volkstanzmusik Frommern), Agnesa Brinkmann (Sackpfeife), Hanna Brinkmann (Harfe) und Natalie Herre (Geige), Ane Schmieg (Sackpfeife und diatonische Harmonika), Dorle Schmieg (Flöte), Hana Seiz (Oboe), Jörg Neubert (Geige), Jürgen Schempp (Gitarre) und Jo Schmieg (Kontrabass). Ganz viel Weihnachten also, ganz vertraut, ganz schwäbisch. Mit Sackpfeifen und Schalmeien, schwäbischen Weisen und tatsächlich ohne jede Hektik.