Die Alte Balinger Straße wird ausgebaut und erneuert, soll danach aber schmaler sein und der Verkehr aus Richtung Endingen auf ihr deutlich langsamer rollen. In umgekehrter Richtung gilt ein Durchfahrverbot. Foto: Archiv: Maier

Bebauungsplan für Alte Balinger Straße in Endingen steht. Verkehrsteilnehmer halten sich nicht immer an Durchfahrverbot.

Balingen-Endingen - Der geplante Ausbau der Alten Balinger Straße treibt in Endingen seit mehr als zwei Jahren Anwohner und Ortschaftsräte verstärkt um. Jetzt steht der erforderliche Bebauungsplan.

Zuletzt waren noch Änderungen im Einfahrtsbereich von der Schömberger in die Alte Balinger Straße nötig gewesen – unter anderem, um den Abbiegeradien von Lastern zu entsprechen. Das könne alles auf öffentlicher Fläche erfolgen, erläuterte Ortsvorsteher Thomas Meitza jetzt in der Ortschaftsratssitzung.

Ausgebaut wird die Straße wohl nicht auf ganzer Länge bis ins Industriegebiet Gehrn, sondern nur bis zum Ende der Wohnbebauung, also kurz nach dem Parkplatz der Turn- und Festhalle. Die Straße soll nach der Erneuerung von Kanalisation und Belag durch Bauminseln von 5,5 auf 3,75 Meter verengt werden. Der (erlaubte) Verkehr in Richtung Industriegebiet soll dadurch entschleunigt werden – nicht zuletzt weil sich viele Durchfahrende nicht an die geltende Tempo-30-Regelung halten.

Mindestens ebenso dringlich erscheint den Anwohnern die Durchsetzung des aus Richtung Gehrn geltenden Durchfahrverbots. Dieses werde nicht ausreichend überwacht, monierte Ortschaftsrat Arthur Weber.

Dem pflichtete Stadträtin Marion von Haaren bei. Häufig seien es zudem Ortsfremde, mit Rottweiler oder Tuttlinger Kennzeichen, die illegalerweise von Gehrn nach Endingen führen. Das Verbot sollte ihrer Meinung nach zwei oder drei Wochen konsequent kontrolliert werden: "Wenn die Leute Strafzettel bekommen, hört das auf."

15.000 Euro sind für Maßnahme vorgesehen

In jedem Fall soll möglichst bald eine unmissverständliche Beschilderung erfolgen, berichtete Ortsvorsteher Meitza. Das sei ein Ergebnis einer weiteren Verkehrsschau am 11. August. An der Abzweigung von der Langen in die Alte Balinger soll ein Sackgassen-Schild aufgestellt werden, beim Autohaus Riess das rote "Verbot der Einfahrt" mit dem weißen Querbalken.

Meitza hofft zudem, dass sich die Nutzung der Straße nach der baulichen Verengung verringern wird. Neben begrünten "Schikanen" wird die Straße auch durch einen neu anzulegenden Radweg schmaler. Dieser wird neu markiert und wie in der Hurdnagelstraße zwischen Frommern und Weilstetten mit sogenannten "Leitboy"-Platten abgetrennt. Für dieses Vorhaben hat der Ortschaftsrat auf seiner Haushaltsanmeldung 15.000  Euro vorgesehen.

Nach der Zustimmung des Gremiums zum geänderten Bebauungsplan müssen sich 22 der 28 Anwohner der Alten Balinger Straße darauf einstellen, an den Kosten für den Ausbau über Erschließungsbeiträge beteiligt zu werden. Das ist nicht nur ärgerlich – wenn auch geltendes Recht – sondern auch spät: Laut dem Eingliederungsvertrag zwischen Endingen und Balingen hätte die Alte Balinger Straße bis zur Turnhalle eigentlich bis 1975 ausgebaut werden müssen.