Für Stress in der Zentralen Notaufnahme des Zollernalb Klinikums sorgt eine Übung mit "Massenanfall an Verletzten". Foto: Zollernalb Klinikum Foto: Schwarzwälder Bote

Medizin: Übung simuliert einen Massenanfall an Verletzten / Sogar "Reporter" und "Angehörige" tauchen im Krankenhaus auf

Was passiert, wenn es zu einer Katastrophe kommt, ein Unwetter hereinbricht oder ein schwerer Verkehrsunfall mit vielen Verletzten geschieht, die die Kapazität des Zollernalb Klinikums erschöpfen? Das haben die Mitarbeiter des Balinger Klinikums geübt.

Balingen. Zusammen mit dem DRK Balingen unter der Leitung von Jens Stingel und der Akademie für Gesundheitsberufe unter der Leitung von Horst Pfeiffer und Dorothee Leibfritz wurde diese Notfallsituation realistisch dargestellt. Die Mitarbeiter wurden zuvor nicht eingeweiht. Um 14 Uhr kam die Meldung, dass es auf dem Gelände des "Bang Your Head"-Festivals aufgrund eines Unwetters mit Hagel und Sturm zu vielen Unfällen gekommen sei. Bühnenteile hätten Mitarbeiter und Besucher des Festivals verletzt. Die Situation sei unübersichtlich, aber man gehe zunächst von 20 verletzten Personen aus.

Diese Meldung wurde an die Koordination der Zentralen Notaufnahme gegeben. Dort löste das Leitungsteam den MANV-Alarm (Massenanfall an Verletzten) aus. Mehr als 20 "Verletzte" kamen mit Hilfe des DRK und zu Fuß im Zollernalb-Klinikum an.

Die Mitarbeiter reagierten schnell. So wurde in der Liegendeinfahrt des Klinikums ein Triageplatz eingerichtet und die Patienten gesichtet. Anhand der Schwere ihrer Verletzung wurden sie einer Räumlichkeit im Krankenhaus zugeteilt. Schwerstverletzte wurden zum Beispiel sofort im Schockraum versorgt.

"Das Team der Zentralen Notaufnahme in Balingen hat unglaubliche Arbeit geleistet", berichtet Oliver Kinder, kommissarischer ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA): "Die Mimen der Pflegeschule wurden von Mitarbeitern des DRKs realistisch geschminkt und haben durch eine tolle schauspielerische Leistung tatsächlich richtig für Stress gesorgt. Sowohl die Ärzte der Fachabteilungen im Haus und das pflegerische Team unter der Leitung von Sandra Vucovic und Michael Oberle haben perfekt reagiert." Zwei in die ZNA eingedrungene Reporter (ebenfalls Schauspieler) wurden laut Kinder nach draußen begleitet. Aufgeregte Besucher, die ihre Angehörigen suchten, wurden ebenfalls versorgt. "Damit unseren echten Patienten in dieser Zeit nichts passiert, haben wir Ärzte aus ihrer Freizeit geholt", so der Mediziner. Natürlich sei es zu verlängerten Behandlungszeiten gekommen. Kristian Markert als Organisator von der Firma Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik (BAD), Oberarzt Thorsten Doneith aus der ZNA und der Kreisbrandmeister Stefan Hermann nahmen als Beobachter teil. "Wir haben viel aus dieser Übung gelernt und reflektieren den ganzen Prozess in einer Nachbesprechung zusammen mit der BAD", so Kinder.