Kinder spielen im Garten des evangelischen Kindergartens Stadtmitte vor den Arkaden: Diese sollen in den Umbau einbezogen werden, um einen attraktiven Aufenthaltsbereich zu erhalten. Foto: Hauser

Verschiedene Varianten im Gespräch. Anlaufstelle für Eltern. Wünsche stehen auf dem Prüfstand.

Balingen - Helle, freundlich Räume, ein umgestaltetes Gartengeschoss, Platz für das Familienzentrum – das sind die Wünsche der evangelischen Kirchengemeinde für ihren Kindergarten Stadtmitte. Nun wird geklärt, was realisiert werden kann.

Die Kinder gehen derzeit noch durch das Treppenhaus, wenn sie in den Garten wollen. Mobiliar und Geräte müssen weggeräumt werden, wenn aus dem Toberaum der Schlafraum wird und für die Kinder die Matratzen aus dem Schrank geholt werden müssen. Und die Erwachsenen stehen in der Teeküche beisammen, wenn das Eltercafé geöffnet ist.

"Das sind keine zeitgemäßen Zustände", sagt Pfarrerin Kristina Reichle. Der Kindergarten biete inzwischen Ganztagsbetreuung und werde von eineinhalb Gruppen auf zwei erweitert. Daher sollen Umbaumaßnahmen Verbesserungen bringen, vor allem im Untergeschoss.

Nach den Vorstellungen des Hochbauamts könnten die Kellerräume so umgebaut und zum Garten hin geöffnet werden, dass für die Kinder ein attraktiver Aufenthaltsbereich entsteht, lichtdurchflutet durch große Fensterflächen, wie Leiter Eberhard Theurer erklärt. Platz für einen neuen Schlafraum und eine neue Küche gebe es ebenfalls, auch die Verlegung des Eingangsbereichs sei denkbar – ein weiterer Wunsch von Kristina Reichle.

Ausweichquartier steht zur Verfügung

Denn ihrer Ansicht nach nimmt das Treppenhaus zu viel Platz weg, der besser vom Kindergarten genutzt werden könnte. So fehlten Räume für ein Familienzentrum, das Reichle ebenfalls verschwebt. Dieses könnte zu einem interkulturellen und interreligiösen Treffpunkt werden, wo zum einen Eltern Hilfe bei den verschiedenste Problemen erhalten. Denn rund 80 Prozent der Kinder im Stadtmitte-Kindergarten hätten Migrationshintergrund.

Zum anderen könnte im Familienzentrum ein kultureller Austausch stattfinden mit Musik, Spielen und Kochrezepten aus den verschiedensten Ländern. Die Anfänge sind bereits gemacht, dann die evangelische Kirchengemeinde hat hierfür eine pädagogische Mitarbeiterin eingestellt.

"Auf dem Papier ist vieles machbar", erklärt Eberhard Theurer. Die Frage sei, was Kirchengemeinde und Stadt auch finanzieren wollen, zumal letztere auch noch die Wohnungen im Kindergartengebäude sanieren will.

Kein Problem ist indes das Ausweichquartier, wenn der Umbau in Angriff genommen wird: Das evangelische Gemeindehaus in der Nachbarschaft stehe dafür bereit, hält Kristina Reichle fest.