Der Blick von Oben: Die Abrissarbeiten in der Wilhelmstraße sind seit Montag in vollem Gange. Foto: Hauser

In der Innenstadt entstehen Wohnungen für Menschen mit Behinderung.

Balingen - Zahlreiche Standorte hat die Stiftung KBF für Menschen mit Handicap im Zollernalbkreis – drei davon in Balingen. Neben der integrativen Kindertageseinrichtung Kinderhaus Neige, dem betreuten Wohnen in der Wohnanlage Panorama und der Seniorenwohnanlage Hörnleblick in Frommern entsteht jetzt die nächste Einrichtung in Balingen, und zwar an der Ecke Wilhelmstraße/Froschstraße.

Seit gestern laufen die Abrissarbeiten auf dem Grundstück, das die Stiftung von der Wohnbaugenossenschaft erworben hat. Doch bevor die KBF den Startschuss für den Bau geben kann, wird am Freitag eine Archäologin erste Schürfgrabungen durchführen, so Thomas Seyfarth, Geschäftsführer der Stiftung mit Sitz in Mössingen. Erst im Anschluss kann das Datum festgelegt werden, wann mit den Bauarbeiten für die KBF begonnen werden kann.

Geplant ist laut Seyfarth ein zweistöckiges Haus mit insgesamt sechs Wohnungen, in dem Senioren sowie Menschen mit Behinderung Platz finden sollen. Darunter gibt es auch 16 stationäre Plätze – aufgeteilt auf zwei Wohnungen – für Menschen mit Handicap. Ebenso finden ein Therapiezentrum sowie ein Büro für die Mitarbeiter Platz.

Als Besonderheit ist die Stiftung eine Kooperation mit dem Balinger Verein Fotofreunde eingegangen. "Die KBF hatte die Balinger Vereine angeschrieben", erinnert sich Ernst Schatz, Vorsitzender der Fotofreunde. "Sie haben jemanden gesucht, der Ideen für das Café einbringt. Dann haben wir uns gemeldet."

Gemeinsam wollen sie das Café "Weitwinkel" gestalten: ein Begegnungsort im Haus – für die Bewohner, aber auch für interessierte Außenstehende. Menschen mit oder ohne Behinderung, Jung oder Alt – jeder könne sich im "Weitwinkel" treffen.

"Wir freuen uns natürlich auch, dass wir einen Ort für unsere Ausstellungen haben", sagt Schatz. Bisher treffen sich die Fotofreunde im Bürgerhaus in Endingen. Das Café bietet Platz für mehr. "Und das Ambiente wird auch ein anderes sein", so Schatz.

Auch der soziale Gedanke spiele bei der Kooperation eine Rolle: Für die künftigen Veranstaltungen im "Weitwinkel" sollen die Bewohner des Hauses einbezogen werden. "Es wird einige Projekte geben", sagt Schatz. "Wir werden zum Beispiel einen Workshop organisieren." An dem könnten dann alle Bewohner teilnehmen.