Zeugnisse aus der Jura-Zeit finden sich überall auf der Alb. Haifischzähne und Ammoniten entdecken kann man unter anderem auf dem Klopfplatz in Nusplingen. Foto: WFG

Aktionswochen vom 29. Mai bis 15. Juni machen Geschichte und Besiedlung der Schwäbischen Alb erlebbar.

Zollernalbkreis - Willkommen im Abenteuer Geologie: Nicht erst seit dem Film "Jurassic Park" sind Kinder fasziniert von Lebewesen aus längst vergangener Zeit. Was viele nicht wissen: Der echte "Jura-Park" liegt direkt vor der Haustür. Bei den GeoPark-Aktionswochen vom 29. Mai bis 15. Juni besteht Gelegenheit, ihn besser kennenzulernen.

Vor fast 200 Millionen Jahren erstreckte sich dort, wo heute die Schwäbische Alb ist, ein Meer – das Jurameer. In jener Zeit tummelten sich echte Dinos, riesige Tintenfische, Krokodile, Flugsaurier und Seelilienkolonien in der hiesigen Region. Zeugnisse aus der Jura-Zeit sind auf der Zollernalb vielerorts zu entdecken. Mit ein Grund dafür, dass die UNESCO der Schwäbischen Alb das Prädikat "UNESCO-GeoPark" verliehen hat. Erlebbar wird die Geologie in Museen, Höhlen und Dolinen oder auf den Klopfplätzen in Dotternhausen und Nusplingen. Auch die Flora überrascht: Wer offenen Auges durch die Felsgebiete wandert, entdeckt wilde Orchideen. Berge, die zum Erscheinungsbild der Zollernalb gehören, sind das Zeller Horn, der Lochenstein, der Gespaltene Fels, der Zoller und der Plettenberg. Der Name "Plettenberg" bedeutet so viel wie der "Gebleichte". Kein Zufall: Der helle Jurakalk ist nicht zu übersehen.

Zum Gespaltenen Fels führt eine Albguide-Tour am Samstag, 24. Mai, ab 13 Uhr. Dabei gibt es viel zu erfahren über die Entstehung der Alb und ihre Besiedlung. Der "Gespaltene Fels" zeigt die Rückverlegung des Albtraufs.

Der Geopark-Aktionstag am Sonntag, 25. Mai, von 11 bis 17 Uhr, verspricht jede Menge Fossilienspaß am und im Fossilienmuseum des Holcim-Zementwerks in Dotternhausen. Führungen im Fossilienmuseum Dotternhausen werden ergänzt durch Haifischzahnsieben und die Suche mit Hammer und Meißel nach 180 Millionen Jahre alten Ammoniten in Ölschieferplatten. Auch eine Schaupräparation mit Infostand gibt es.

Albguides lüften Geheimnisse der Erdgeschichte

Die Albguide-Tour "Vom unteren Dogger in den Oxford" startet am Sonntag, 25. Mai, um 10 Uhr. Die geologische Wanderung führt auf den Plettenberg. Über den Steilaufstieg geht es zur Spitze am Westhang des Plettenberges. Bei guter Sicht kann von dort aus die Schichtstufenlandschaft von der Baar bis zur Alb überblickt werden und es gibt Erläuterungen zur Entstehung der Juraablagerungen bis zu ihrer Nutzung.

"Albgeschichten" werden bei einer Albguide-Tour am Sonntag, 25. Mai, ab 14 Uhr erzählt. Vom Lochenpass geht es bis zum Schafberg. An jedem Haltepunkt wird Interessantes über Gestalten der Schwäbischen Alb erzählt. Mit Hilfe der Fantasie gelangen die Wanderer ins Jurameer, mitten in eine Schafherde oder zum sagenhaften Albnöck. Die kurze Wanderung ist auch geeignet für Kinder ab vier Jahren.

An Christi Himmelfahrt, 29. Mai, ist Tag des offenen Denkmals in der Linkenboldshöhle. Ab 9 Uhr werden Besichtigungen der 139 Meter langen Höhle angeboten.

Die Albguide-Tour "Mit Lichtgeschwindigkeit durch unser Sonnensystem" lädt für Sonntag, 1. Juni, 14 Uhr, zu einem Spaziergang auf dem Winterlinger Planetenweg ein. Vom Urknall geht es bis zurück zum Ausgangspunkt.

Am Sonntag, 1. Juni, ist ab 14 Uhr Naturerlebnis am Ochsenberg angesagt: Die Albguide-Tour "Wildentierberg und ganz friedliche Tiere" macht deutlich, wie die Herren von Tierberg vor 700 Jahren gelebt haben. Beim Rundweg um das Kugelbergle gilt es, vierbeinige Albbewohner zu entdecken. Weitere Stationen werden das Kugelwäldle und der Katzenbuckel sein. Treffpunkt ist die Höhengaststätte Ochsenberg bei Ebingen.