Der Bahnhofsvorplatz ist wieder im Gespräch: Die Fläche soll Teil des neuen Sanierungsgebiets Innenstadt sein. Foto: Maier

Balinger Bahnhof-Vorplatz wieder im Plangebiet. Gemeinderat entscheidet über neue Satzung.

Balingen - Na so was: Etwas mehr als ein Jahr nach dem Zoff zwischen Stadt und Bahnhofseigentümer Peter Seifert nähern sich die Parteien – zumindest planerisch – wieder an. Der Bahnhofsvorplatz ist Teil des neuen Sanierungsgebiets, das der Gemeinderat heute Abend auf den Weg bringen soll.

Man erinnert sich: Im Frühjahr 2013 hatte der Gemeinderat den Bahnhofsvorplatz eigens noch aus dem Sanierungsgebiet herausgelöst, nachdem eine Einigung mit dem damals neuen Eigentümer Seifert bezüglich Kauf gescheitert war.

Etwas mehr als ein Jahr später, sieht das wieder ganz anders aus: Die Fläche soll neben den Arealen Vor dem Mühltor/Strasserareal, Wilhelmstraße/Hinterer Kirchplatz und Rappenturm/Schwefelbad wieder Teil des Sanierungsgebiets "Ergänzungsbereich Innenstadt II" sein. Die vorbereitenden Untersuchungen dafür sind abgeschlossen. Am heutigen Dienstagabend steht im Gemeinderat – dessen Mitglied Peter Seifert nach den Komunalwahlen im Mai mittlerweile ist – der Satzungsbeschluss auf der Tagesordnung (17.30 Uhr, Stadthalle).

Baudezernent Ernst Steidle sagte gestern, dass es unverändert das Ziel der Stadtplanung sei, den Bahnhofsvorplatz zu einem attraktiven nördlichen Stadteingang zu gestalten. Der Platz soll laut einer früheren Konzeption verkehrsberuhigt werden. Das sei ganz sicher auch im Interesse Peter Seiferts, so Steidle.

Er denke, so Steidle weiter, dass man eine Einigung hinbekommen könne. Genaueres werde man wohl im Laufe des nächsten Jahres sagen, wenn die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs vorliegen. Neben dem Bahnhofsvorplatz soll auch das Areal der ehemaligen Bahnhofsgaststätte sowie der Bereich am Lindle neu gestaltet werden.

Dass der Vorplatz im vergangenen Jahr aus dem bisherigen Sanierungsgebiet herausgelöst worden sei, sei eine "kurzfristige Situation" gewesen, so Steidle: Diesen Beschluss habe der alte Gemeinderat getroffen, um nicht das Vorkaufsrecht für Vorplatz und Bahnhofsgebäude ausüben zu müssen.

Das neue Sanierungsgebiet wurde, wie berichtet, in das Bund-Länder-Programm "Aktive Stadt und Ortsteile" aufgenommen. Der vorläufig bewilligte Förderrahmen beträgt bis Ende des Jahres 2022 zwei Millionen Euro; davon rund 1,2 Millionen Euro an Zuschüssen von Bund und Land – wenn’s gut läuft, gibt’s auch mehr.