Naturwissenschaftlicher Experimentiernachmittag für Grundschüler am Gymnasium

Von Benjamin Moser

Am Gymnasium Meßstetten finden regelmäßig sogenannte "nawipat"-Nachmittage statt. Dabei werden Grundschülern von Neuntklässlern des Gymnasiums naturwissenschaftliche Experimente vorgestellt. Die Abkürzung "nawipat" steht für "naturwissenschaftliche Schulpatenschaft".

Ein Nachmittag dauert in der Regel von 13.30 bis 16.30 Uhr. In diesen drei Stunden werden mit den Grundschülern vier verschiedene, alltagsbezogene Experimente durchgeführt, die von dem jeweiligen Fachlehrer für NWT geleitet und von den 15 Jahre alten Schülern der NWT-Gruppe des Gymnasiums betreut werden. NWT ist eine Abkürzung für das Profilfach "Naturwissenschaft und Technik", das von der achten bis zur zehnten Klasse am Gymnasium unterrichtet wird.

Jeder Neuntklässler betreut höchstens drei Drittklässler, zum Beispiel bei der Herstellung von Kochsalz. Dabei lernen die Kinder als erstes, das noch grobe Steinsalz mit Mörser und Pistill zu zerkleinern, das entstandene Pulver mit Wasser zu versetzen und mit einem Filter und Trichter zu filtrieren. Nun lassen die Kinder das Wasser durch Hitze verdampfen. So bleibt am Ende das fertige Kochsalz in dem Reagenzglas übrig.

Die Grundschüler dürfen die Experimente selbst durchführen. Dabei orientieren sie sich an einer schriftlichen Anleitung. Der Gymnasiast hilft nur, wenn das Experiment an manchen Stellen schwieriger wird und wenn die Drittklässler um Hilfe bitten. Dennoch bleibt der Jugendliche den ganzen Nachmittag bei "seinen" Grundschülern.

Bei den Experimenten gib es Vorschriften und Regeln. Diese werden am Anfang vom betreuenden Lehrer vorgestellt, beispielsweise das Tragen einer Schutzbrille während des ganzen Nachmittages und das Verbot, während der Versuche in den Fachräumen zu essen und zu trinken.

Jedes Kind bekommt ein kleines zehnseitiges Büchlein, in dem die Anleitungen der Experimente festgehalten sind. Außerdem stehen darin kleinere Aufgaben, zum Beispiel Lückentexte, welche die Grundschüler ausfüllen können.

Die Experimente sind sehr einfach gehalten, aber dennoch lehrreich und machen Spaß. Die Grundschüler bestätigten dies immer wieder und haben in der Regel den ganzen Nachmittag über Freude.

Der Sinn des Ganzen ist, dass die Grundschüler einen ersten Eindruck bekommen, wie der Arbeits- und Lernalltag auf einem Gymnasium abläuft und was man dort alles erleben kann. Die Gymnasiasten ihrerseits lernen zu präsentieren.

Dieses Schuljahr fanden schon vier solcher Nachmittage statt. Zunächst mit den Drittklässlern aus Meßstetten, Heinstetten und Obernheim und schließlich mit den neunjährigen Kindern aus der Burgschule in Meßstetten.

u  Der Autor ist Schüler der NWT-Gruppe des Gymnasiums Meßstetten.