HandballHBW ackert gegen Wetzlar vergebens / Auch Keeper Asanin verletzt

Von Ulrich Mußler

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat gestern die zweite Heimniederlage in dieser Saison kassiert. In einem bis in die Schlussphase ausgeglichenen Duell musste sich das Team von Trainer Markus Gaugisch der HSG Wetzlar mit 22:24 (12:12) geschlagen geben.

Bis zur 50. Minute war der HBW auf Kurs, führte mit 20:19. Dann aber wechselte Wetzlars Trainer Kai Wandschneider mit dem spanischen Altstar José Hombrados den entscheidenden Faktor für einen Strafwurf ein. Hombrados parierte gegen HBW-Neuzugang Faruk Vrazalic, durfte dann an Stelle des zuvor schon starken Andreas Wolff im Kasten bleiben und leitete die Wende ein. Denn in den folgenden acht Minuten sollte lediglich noch HBW-Youngster Jannik Hausmann den 42-Jährigen einmal bezwingen.

Hingegen netzten Guillaume Joli von der Siebenmetermarke, Florian Laudt und Vladan Lipovina für die Hessen ein. Zwar verkürzte Olivier Nyokas, der von einer Verletzung am Sprunggelenk gehandicapt war, auf 22:23, scheiterte aber 40 Sekunden vor Schluss an Hombrados. Gegen die nun offene Deckung der Gastgeber sorgte Laudt für den Endstand und großen Jubel bei den Gästen.

"Es ist hart, nach so einer Energieleistung ohne Punkte dazustehen. Wir hatten mit Vrazalics Siebenmeter die Chance, die Oberhand zu behalten. Wir sind im Aufwärtstrend, ohne etwas davon zu haben", sagte HBW-Trainer Markus Gaugisch. Wetzlars Coach Wandschneide sah ein Spiel mit "zwei absolut gleichwertigen Teams, die sich 60 Minuten auf Augenhöhe begegnet sind und das keinen Verlierer verdient hat".

Tatsächlich bekamen die Zuschauer in der ausverkauften Balinger Sparkassen-Arena ein spannendes und umkämpftes Match zu sehen, in dem Wetzlar im ersten Abschnitt die Nase meist einen Tick vorne hatte, in der zweiten Hälfte dann über weite Strecken der HBW.

Die personell ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeifenden Hausherren mussten vor dem Spiel auch noch den Ausfall von Keeper Matej Asanin verkraften. Er verletzte sich an der Hüfte, humpelte nur bei einem Strafwurf von Joli zwischen die Pfosten, und so musste Radivoje Ristanovic die 60 Minuten alleine bestreiten. Der Serbe hielt gut, knöpfte den Gästen den einen oder anderen freien Wurf ab. Auch die Deckung funktionierte, allerdings musste der HBW, für den Martin Strobel, Nyokas und Christoph Theuerkauf je fünfmal trafen, weitaus härter für einen Torerfolg arbeiten.

HBW Balingen-Weilstetten:Ristanovic, Asanin; König (3), Foth, Nyokas (5), Hausmann (2), W. Strobel, Theuerkauf (5), Vrazalic (2/1), M. Strobel (5), Djozic, Iliutsch, Ruß. HSG Wetzlar: Wolff, Hombrados (ab 50.); Lipovoina (5), Tiedtke, Rompf (5), Weber, Laudt (3), Fäth (4), Hahn, Bliznac, Harmandic, Joli (7/4), Balic, Klesniks