Die ehrenamtlichen Helfer – hier Oliver Scheel (sitzend) sowie Andrea Bohner, Mikaela Schlegel und Heidi Bartholomae (von links) stützen das Sozialkaufhaus Zollernalb. Demnächst öffnet es in Frommern seine Türen. Foto: Merk Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Freiwillige berichten über ihre Arbeit / Die offizielle Eröffnung ist am 19. Januar

Was ist für ein Kaufhaus besonders wichtig? Ganz klar: die Angestellten. Denn ohne Verkaufspersonal und den Mitarbeitern, die hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgen, geht es nicht. Und was ist für ein Sozialkaufhaus besonders wichtig? Die Ehrenamtlichen. Ohne die freiwilligen Mitarbeiter ginge dort gar nichts.

Zollernalbkreis. "Die Idee eines Sozialkaufhaus Zollernalb gibt es schon lange. Aber bisher wollte sich diesen Schuh einfach niemand anziehen. Bis Nathalie Hahn und Peter Blechmann das in die Hand genommen haben – und was die Zwei bisher geschafft haben, ist echt toll", sagt Andrea Bohner. Sie arbeitet als Schriftführerin und Vorstandsmitglied des Vereins Sozialkaufhaus Zollernalb ehrenamtlich mit. Zusammen mit Kassenprüferin Mikaela Schlegel und Heidi Bartholomae ist sie bereits von Anfang an mit dabei.

"Als Ehrenamtliche helfen wir momentan beim Abholen der Möbel und anderen Haushaltsgegenständen. Wir haben zum Beispiel auch schon Geschirr mit nach Hause genommen und gespült, damit alles für den Verkauf sauber und schön aufbereitet ist. Wenn es mit dem Sozialkaufhaus dann richtig losgeht, helfen wir aber auch im Verkauf und bei allen anderen Sachen, die so anstehen", sagt Bohner.

Für Bartholomae ist die Arbeit beim Sozialkaufhaus bereits das dritte Ehrenamt: "Neben meiner freiwilligen Arbeit im Kinderhospiz und im Krankenhaus bin ich sehr gerne hier. Ich finde so ein Sozialkaufhaus für Bedürftige einfach toll, deshalb hab’ ich von Anfang an gesagt: Da helfe ich mit", erinnert sich Bartholomae. "Und wir sind auch einfach ein tolles und lustiges Team, das noch weitere ehrenamtliche Mitglieder sucht. Vor allem Fahrer und Leute die anpacken können, um die Möbel abzuholen", fügt Mikaela Schlegel hinzu. Aktuell arbeiten auch fünf Flüchtlinge ehrenamtlich beim Sozialkaufhaus mit: "Weil alle noch auf ihre Verfahren warten, dürfen sie kein Geld verdienen. Und trotzdem kommen die fünf freiwillig hier her und stehen immer zuverlässig zur Stelle, wenn wir sie brauchen. Wir finden das alle richtig klasse", sagt Bohner.

Aber nicht nur die Einbindung von Flüchtlingen, sondern auch die von Arbeitslosen ist den Mitarbeitern des Sozialkaufhauses wichtig. "Ich finde seit mehr als 20 Jahren keine Festanstellung und lebe seither von kleinen Nebenjobs. Dem Sozialkaufhaus wurde ich erst als Praktikant vermittelt, aber die Zeit ist leider auch schon abgelaufen", erzählt der Frommerner Oliver Scheel. Er hofft nun, einen Zwei-Euro-Job beim Sozialkaufhaus genehmigt zu bekommen. Dafür wartet er noch auf die Zusage vom Arbeitsamt. "Mir macht die Arbeit hier einfach großen Spaß. Man wird gebraucht, kann etwas Nützliches machen, neue Kontakte knüpfen und Bedürftigen helfen – und das ist ja wohl besser, als nur Zuhause auf dem Sofa zu sitzen", so Scheel.

  Das Sozialkaufhaus Zollernalb wird am Freitag, 19. Januar, in den Räumen des Frommerner Möbelhauses Erhard eröffnet. Der erste Verkaufstag ist am Dienstag, 23. Januar. Kontakt: Telefon 0162/6 92 48 60, E-Mail info@skh-zollernalb.de.