HBW-Linksaußen Niklas Ruß lauert auf Konter. Foto: Single

Team von Markus Gaugisch rückt näher an Abstiegsplatz. Wie schafft man sechsten Saisonsieg?

Die Linie mit den Abstiegsplätzen ist für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten in den vergangenen Wochen immer näher gerückt. Nur noch drei Zähler hat das Team von Trainer Markus Gaugisch Luft nach unten.

Und ausgerechnet jetzt kommt mit der HSG Wetzlar ein Gegner, der zwar zu den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gezählt werden darf, der aber in der zurückliegenden Spielzeit alle drei direkten Duelle – zwei In der Meisterschaft, eins im DHB-Pokal – für sich entschied.

Vor der Spielzeit 2014/15 hat sich die HSG noch einmal prominent verstärkt. Für den zu KS Vive Kielce nach Polen abgewanderten Tobias Reichmann verpflichteten die Hessen den französischen Nationalspieler Guillaume Joli. Nachdem sich Torhüter Magnus Dahl zu Beginn der Saison eine schwere Augenverletzung zugezogen hatte, holten sie Oldie José Hombrados zurück der nun mit Andreas Wolff ein ganz starkes Duo bildet. An den 42-Jährigen erinnern sich Spieler, Verantwortliche und Fans des HBW nur mit Grauen. Als er am neunten Spieltag 2013/14 mit der HSG in der Sparkassen-Arena auftauchte – damals ebenfalls als "Aushilfe", raubte der 262-fache spanische Nationalkeeper den Gastgebern den letzten Nerv und war der entscheidende Faktor dafür, dass Wetzlar mit 31:18 seinen ersten Saisonsieg feierte.

Erst vor wenigen Tagen stieß der 21-jährige Montenegriner Vladan Lipovina vom (Mazedonien) zur HSG, der künftig im rechten Rückraum für Furore sorgen soll. "Außerdem ist Steffen Fäth für ich der beste deutsche Spieler im linken Rückraum und Ivano Balic einer der cleversten Mittelmänner weltweit", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch.

Wie es trotz der angespannten Personallage – die Linkshänder Dennis Wilke, Dragan Tubic, Alexandros Vasilakis und Yann Polydore fallen weiterhin aus, dafür springen Neuzugang Faruk Vrazalic und Junioren-Nationalspieler Jannik Hausmann in die Bresche – gegen die exquisit besetzten Hessen zum sechsten Saisonsieg reichen soll?

"Wir müssen rennen, als ob es kein Morgen gäbe. Es geht darum, mit der Abwehr Druck auf den Gegner auszuüben und, so wie in der ersten Halbzeit in Gummersbach, mit Gegenstößen Nadelstiche zu setzen", sagt Gaugisch. Und wenn’s dann mal nicht mit dem Kontern klappen sollte, fordert er von seinen Spielern dennoch viele schnelle Schritte – "Wir waren immer dann erfolgreich, wenn wir das Spiel breit gemacht haben und aus der Bewegung gekommen sind."