Die Enttäuschung über die 23:29-Niederlage in Hannover steht Gregor Thomann, Sascha Ilitsch, Christoph Theuerkauf, Niklas Ruß und Denni Djozic (von links) ins Gesicht geschrieben. Foto: Eibner

Handball: Versuchter Schongang geht nach hinten los. Gagisch-Team kann nur mit Vollgas. Sorge um Tubic.

Zwei Gesichter hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten im Gastspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf gezeigt. Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit entschied das Team von Trainer Markus Gaugisch den zweiten Abschnitt klar für sich – unterlag aber mit 23:29 (6:18).

Die erste Hälfte war wirklich eine zum vergessen. Gerade einmal sechs Treffer gelangen den Gästen, satte 18 mal schlug es hingegen in ihrem Kasten ein.

"So dürfen wir uns natürlich nicht präsentieren. 18 Tore zu bekommen und nur sechs zu schießen – das ist hart. Das macht keinen Spaß", sagte HBW-Trainer Gaugisch.

Doch der Coach nahm’s mit auf seine Kappe. "Ich habe einen Fehler gemacht, indem ich die Mannschaft angewiesen habe, im ersten Abschnitt etwas auf Zeit zu spielen und so Kräfte zu sparen. Aber wir können nur Vollgas, das hat die zweite Halbzeit gezeigt." Doch weshalb Kräfte sparen?

Mit Fabian Böhm, Dragan Tubic, Yann Polydore und Dennis Wilke fehlten vier Spieler verletzt. Mit Wilke und Tubic zwei, die eigentlich auf der echten Halbposition decken. Außerdem ging Alexandros Vasilakis noch von einer Grippe geschwächt in die Partie, Olivier Nyokas war körperlich ebenfalls angeschlagen, musste sich vor dem Spiel und in der Halbzeitpause übergeben. Doch gerade die Personalie Tubic bereit Gaugisch Sorgen. Der Serbische Linkshänder hatte sich am Mittwoch bei einer harmlosen Bewegung am Knie verletzt, nach einer ersten Untersuchung besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss. Heute soll das lädierte Gelenk abermals von einem Spezialisten unter die Lupe genommen werden. "Ich hoffe natürlich, dass die neuen Aufnahmen etwas anderes zeigen", so Gaugisch.

So mangelte es dem HBW im ersten Abschnitt an der nötigen Bewegung gegen die massive Hannoveraner Deckung und den gut aufgelegten ehemaligen HBW-Keeper Martin Ziemer. Immer wieder schloss das Team von Trainer Christopher Nordmeyer seine aus den ballgewinnen resultierenden Gegenstöße erfolgreich ab. So war das Spiel beim 18:6 schon zur Pause entschieden.

Was seine Mannschaft im zweiten Abschnitt zeigte, stimmte Gaugisch positiv – auch dass Torhüter Radivoje Ristanovic nach seiner Meniskus-OP ein gutes Comeback gab. "So fahren wir zumindest mit einem guten Gefühl nach Hause. Trotzdem müssen wir die erste Halbzeit analysieren, und sehen, was wir da falsch gemacht haben. Denn am Mittwoch geht’s bereits weiter", so Gaugisch.

Dann kreuzt Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen in der Balinger Sparkassen-Arena auf (Anpfiff: 20.15 Uhr). Und der fegte am vergangenen Mittwoch die Burgdorfer mit 32:20 von der Platte. "Das, was uns in Hannover in der ersten Halbzeit passiert ist, müssen wir vermeiden. Sonst überrollt uns die Maschine. Ich glaube nicht, dass das irgendjemand erleben will", erklärt der HBW-Coach