Foto: Bartler-Team

Handball: Balingen-Weilstetten muss sich mit 27:32 geschlagen geben. Heimserie gerissen. Nyokas trifft elfmal.

Die Heimserie des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten ist am Mittwoch mit lauten Knall gerissen. Im Derby gegen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen hatte das Team von Trainer Markus Gaugisch keine Chance und unterlag klar mit 27:32 (11:18).

9:1 Punkte lautete die Heimbilanz des HBW bis gestern, klar, dass das Gros der Zuschauer in der seit Tagen ausverkauften Balinger Sparkassen-Arena nach den überraschenden 22:21-Erfolgen gegen Kiel und den HSV Hamburg auf die nächste Sensation hoffte.

Hallensprecher Mikel Händel wollte es so. Die Zuseher auf den Sitzplätzen sollten so lange stehen, bis der HBW seinen ersten Treffer erzielt – wer durchhielt, stand 6,16 Minuten. Olivier Nyokas, der mit elf Toren zum besten Schützen der Partie avancieren sollte, erlöste die HBW-Fans. Allerdings hatten der gut aufgelegte Andy Schmid (2) und Patrick Groetzki den Tabellenführer zuvor bereits mit 3:0 in Front geschossen. Alexander Petersson und Bjarte Myrhol legten auf 5:1 nach (8. Minute), und diesem schon recht statten Rückstand rannten die Schwaben in der Folge nicht nur hinterher. Er wuchs bis zur 19. Minute nach einem Konter von Uwe Gensheimer gar auf 5:13 an, auch weil die Gastgeber gegen die stark verteidigenden Löwen kaum spielerische Mittel in der Offensive fanden. HBW-Coach Gaugisch nahm bereits sein zweites Time-Out.

Vier Minuten war der HBW, der in der Deckung bisweilen die nötige Aggressivität vermissen ließ, ohne einen Treffer geblieben, ehe Nyokas das 6:13 (19.) besorgte. Nun schienen die Balinger besser in die Partie zu kommen, in Unterzahl traf Martin Strobel zum 7:14, Nyokas verkürzte auf 8:14. Trainer Gaugisch ließ nun offensiver decken, und der HBW kam zu Ballgewinnen.

Dann aber verpassten die ehemaligen Löwen Niklas Ruß per Konter und Denni Djozic von der Siebenmetermarke, die Schwaben näher heranzubringen. Das Mannheimer Starensemble ging mit einer komfortablen 18:11-Führung in die Pause.

Im zweiten Abschnitt lieferten sich die beiden Teams nun ein munteres Duell auf Augenhöhe. Beim Stand von 19:26 aber knallte Mads Mensah-Larsen völlig unnötig Martin Strobel um. Den Referees Marcus Hurst und Mirko Krag (Oberursel), die sich bei den HBW-Fans bis dato ohnehin keinen guten Stand erarbeitet hatten, kratzte das wenig. Dafür aber HBW-Coach Gaugisch, der von den Schiedsrichtern prompt wegen Reklamierens mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Doch die Gemüter beruhigten sich wieder, und der Schlagabtausch ging weiter, ohne dass der HBW noch einmal in Schlagdistanz kam, denn die Löwen nutzten weiterhin jeden Ballverlust der Gastgeber zu leichten Kontertoren.

Am Ende setzten sich die Mannheimer, die in der Schlussphase Groetzki mit einer Fußverletzung verloren, 32:27 durch.HBW Balingen-Weilstetten: Asanin, Ristanovic (13.-38.); König (3), Foth, Nyokas (11), Thomann, Vasilakis (1), W. Strobel, Theuerkauf (5/1), M. Strobel (4), Hausmann (2), Djozic, Ilitsch, Ruß.Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (26.-42.); Schmid (7), Gensheimer (7/3), Kneer, Myrhol (1), Mensah-Larsen (2), Groetzki (6), Reinkind (2), Guardiola (2), Petersson (4), Eckdahl du Rietz (n.e.), Suton (n.e.), Sigurmansson (n.e.).

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