Christoph Theuerkauf setzt gegen den THW Kiel zum 22:21-Siegtreffer an. Am Sonntag will er mit dem HBW gegen den TuS N-Lübbecke den dritten Saisonerfolg nachlegen. Foto: Single

Nach der Sensation gegen Kiel kommt am Sonntag der TuS N-Lübbecke nach Balingen.

Mit dem 22:21-Erfolg über den THW Kiel hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch für einen Paukenschlag gesorgt. Doch schon am Sonntag geht der Alltag mit dem Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke (15 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) weiter."Das war schon toll und hat richtig Spaß gemacht – auch wie die Halle mitgegangenen ist. Es war schön zu beobachten, wie plötzlich jeder an die Sensation geglaubt hat", sagt Markus Gaugisch, Trainer des HBW Balingen-Weilstetten, der zum ersten Mal überhaupt, sei es als Spieler oder Trainer, einen Erfolg über die "Zebras" feierte. Für den HBW war es nach dem 39:37 am 23. Dezember 2009 der zweite Sieg gegen den Rekordmeister.

Eine starke Deckung, ein in der zweiten Halbzeit überragender Keeper Matej Asanin legten die Basis. Im Angriff führte Martin Strobel bestens Regie, und Olivier Nyokas, der neun Treffer erzielte, sorgte für die besonderen Momente. Auch wie er Sekunden vor dem Ende Christoph Theuerkauf am Kreis anspielte, der zum entscheidenden 22:21 traf. "Wir haben es sehr clever gespielt Die Grundlage war die Verteidigungsleistung, inklusive Rückzug Wir wollten Kiel so oft wie möglich gegen unsere Deckung laufen lassen", sagt Gaugisch, mahnt aber gleich: "Wir müssen auf dem Boden bleiben. Die Punkte sind erst dann etwas wert, wenn wir am Sonntag nachlegen. Dass wir Kiel geschlagen haben, ist keine Garantie, dass wir auch gegen Lübbecke gewinnen. Es muss jedem klar sein, dass das kein Selbstläufer wird. Wir müssen wissen, was wir zu tun haben und unseren Fahrplan durchziehen. Alle Gegner in der Bundesliga sind gut. Es geht also von Neuem los. Es muss auch den Zuschauern klar sein, dass wir die Aufgabe nur gemeinsam lösen können", so der HBW-Trainer weiter.

Immerhin kann er im dritten Heimspiel binnen acht Tagen auf Neuzugang Alexandros Vasilakis setzen. Der 35-jährige Linkshänder füllt nach den Verletzungen von Dragan Tubic und Yann Polydore die vakant gewordene Position im rechten Rückraum. Zu hohe Erwartungen aber richtet Gaugisch noch nicht an den torgefährlichen Neuzugang – "er hat lange nichts gemacht und das halbe Jahr, das er in Dubai gespielt hat, war weit weg von dem Niveau, das in der Bundesliga gefragt ist. Wir wollen ihn nicht kaputt machen, sondern vorsichtig integrieren. Aber für ein paar Minuten wird es schon reichen." Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Keeper Radivoje Ristanovic (Knieprobleme).

Personell gebeutelt kommt der TuS N-Lübbecke am Sonntag nach Balingen, denn nach Frank Løke (Daumenbruch) muss Trainer Dirk Beuchler auch auf Drago Vukovic (Fußverletzung) und Ales Pajovic (Bandscheibenvorfall) verzichten. Doch gerade darin, dass nun Spieler wie Niclas Pieczkowski, Christian Dissinger, Jens Schöngarth und Gabor Langhans in die Bresche springen, sieht Gaugisch auch eine Gefahr: "Sie sind jung, begeisterungsfähig und können sich genau so pushen wie wir."

Am Mittwoch etwa bot der TuS ohne das routinierte Trio Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt bei der 26:31-Niederlage lange Zeit Paroli. Beuchler sah’s positiv, als "Zeichen, was man zusammen erreichen kann, wenn man füreinander kämpft und sich gegenseitig hilft".