Hat auf der rechten Angriffsseite wieder mehr Optionen: HBW-Trainer Markus Gaugisch. Foto: Eibner

Handball: Manuel Frietsch fehlt am Mittwoch im Pokal, soll aber gegen Bietigheim auflaufen.

Mit dem Spitzenreiter der 2. Liga SC DHfK Leipzig hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten heute Abend eine richtig harte Nuss im Achtelfinale des DHB-Pokals zu knacken.

"Leipzig hat Erstliga-Niveau", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch. Hatte der 40-jährige Gymnasiallehrer zuvor die Siege gegen den Drittligisten SV Zweibrücken (33:22) und den Zweitligisten TSV Bayer Dormagen (28:25) noch zur Pflicht erklärt, weiß er genau, dass seinem Team heute in der Arena Leipzig (Anpfiff: 19.30 Uhr) ein ganz anderes Kaliber entgegen tritt. "Leipzig spielt einen fantastischen Gegenstoß, und zwar auf eine Art, die man in der 1. Liga nicht sieht. Wir müssen clever angreifen", sagt Gaugisch. Außerdem haben die Sachsen in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren, sich im Pokal-Wettbewerb gegen die Liga-Konkurrenten TV Hüttenberg (25:18) und TV Bittenfeld (27:25) jeweils zu Hause durchgesetzt. Herausragend beim SC sind Spielmacher Philipp Pöter, früher gemeinsam mit HBW-Rückraumspieler Fabian Böhm bei TuSEM Essen unter Vertrag, und der Ex-Magdeburger Philipp Weber, der die Torschützenliste der 2. Liga mit 123/40 Treffern anführt.

Unterdessen hat der HBW mit Manuel Frietsch einen weiteren Linkshänder unter Vertrag genommen. Der Rückraumspieler kommt von der SG Leutershausen, die derzeit das Tableau in der 3. Liga Süd anführt, und war für die "Roten Teufel" bereits in den beiden vergangenen Zweitliga-Spielzeiten am Ball. "Er hat zwar noch nie in der Bundesliga gespielt, hat aber super Ansätze. Jetzt liegt es an uns, einen richtigen Erstliga-Spieler aus ihm zu formen", sagt Coach Gaugisch. Zwar ist der 23-Jährige heute beim Pokalspiel in Leipzig noch nicht spielberechtigt, im Derby am Samstag gegen die SG BBM Bietigheim (15 Uhr, Porsche-Arena Stuttgart), wird Frietsch aber zum ersten Mal das HBW-Trikot tragen. "Er steigt sofort bei uns ein. Gegen Bietigheim haben wir dann mit ihm, Alexandros Vasilakis, Jannik Hausmann und Faruk Vrazalic vier Linkshänder dabei und somit wieder mehr Optionen", sagt Gaugisch. Vielmehr aber sieht der Coach in Frietsch, der einen Vertrag bis 30. Juni 2016 unterschrieben hat, einen Mann für die Zukunft.

"Wenn man sich keine großen Ziele steckt, wird man auch nie etwas Großes erreichen. Es ist der Traum eines jeden jungen Spielers einmal in der 1. Handball-Bundesliga zu spielen. Die Chance beim HBW musste ich einfach wahrnehmen", so Frietsch. Weshalb die Verpflichtung so flott über die Bühne ging, erklärt HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer: "Das lag auch daran, dass die SG Leutershausen für die Wechselabsichten vollstes Verständnis hatte und ihm keine Steine in den Weg gelegt hat."