Nach 7:1-Punkte-Lauf geht’s zu den Füchsen Berlin. Trainer Gaugisch fordert: "alles hineinlegen".

Das war so nicht zu erwarten. Mit einer Bilanz von 7:1 Punkten hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten den Heimspielmarathon mit vier Partien in elf Tagen hinter sich gebracht und dabei Kaliber wie Rekordmeister THW Kiel und den HSV Hamburg mit 22:21 bezwungen. Am Sonntag steht für das Team von Trainer Markus Gaugisch bei den Füchsen Berlin (17.15 Uhr, Max-Schmeling-Halle) die nächste Bewährungsprobe an.

Dass sich seine Mannschaft mit dem bislang gelungenen Saisonstart zufrieden gibt und es in Berlin etwas gemächlicher angehen könnte, befürchtet Trainer Gaugisch nicht. "Wir sind bisher immer sehr gut damit gefahren, alles in ein Spiel hineinzulegen. Das werden wir auch bei den Füchsen tun. Denn jedes Spiel bietet eine Chance", so der 40-Jährige. Auch körperlich ist seine Mannschaft derzeit top drauf, hatte in den zuletzt stets engen Partien in der entscheidenden Phase die stärkere Physis und den größeren Willen. Außerdem haben sich trotz der hohen Belastungen keine weiteren Verletzten zu Dragan Tubic (Muskelfasseriss) und Yann Polydore (Überbein am Sprunggelenk) hinzugesellt.

Trotz des starken Starts ist beim HBW derzeit nicht alles Gold, was glänzt. "Das Paket Deckung und Torhüter war in dieser Woche superstark. Aber in der Offensive machen wir zu viele Fehler und üben zu wenig Druck auf die gegnerische Abwehr aus. Aber wegen diverser Verletzungen konnten wir das Angriffsspiel noch nicht detailliert trainieren. Dort müssen wir auf jeden Fall zulegen", sagt Gaugisch. Zeit dazu bietet sich erst nach dem Duell mit den Füchsen, dann legt die Liga eine Länderspielpause ein.

Doch um es der Deckung in Berlin zu erleichtern und die Berliner Keeper Silvio Heinevetter und Petr Stochl vor eine große Herausforderung zu stellen, ist es für den HBW unabdingbar, die Angriffe und Abschlussversuche besser vorzubereiten, sonst besteht die Gefahr – wie schon gegen Hamburg –, ein ums andere Mal ausgekontert zu werden. Und gerade das gilt es, im Fuchsbau zu vermeiden. "Wir wollen Berlin so oft wie möglich gegen unsere Stärke laufen lassen, und das ist die stehende Abwehr", so Gaugisch.

Erst drei Spiele haben die Füchse in dieser Saison bislang auf dem Buckel, einer Niederlage in Göppingen stehen Heimsiege über den Bergischen HC und den VfL Gummersbach gegenüber. Verzichten muss Trainer Dagur Sigurdsson auf Bartlomiej Jaszka (Schulter-OP), Abwehrchef Dennis Spoljaric (Hand-OP) – als Ersatz kam der 39-Jährige dänische Defensivspezialist Kasper Nielsen – und Colja Löffler (Knie). Vorteile will Gaugisch daraus nicht ableiten: "Berlin ist mit einer tollen Mischung aus jungen Talenten und Routiniers auch so sehr gut besetzt und eingespielt."