Die siegreichen Handballer verpassen einem Kameraden eine Bierdusche. Foto: Deregowski

Handball: "Gallier von der Alb" feiern Wiederaufstieg in höchste Liga. "Hätte uns wohl niemand zugetraut". Mit Videos

Balingen - Nach zwei Jahren als Zweitligist zieht der HBW Balingen-Weilstetten wieder in die erste Handball-Bundesliga ein. Rund um das letzte Heimspiel haben deshalb Spieler, Fans, Funktionsträger und Sponsoren vor der Balinger SparkassenArena gefeiert.

Mit einem klaren 32:19 hat der HBW am Samstag den VfL Eintracht Hagen besiegt. Enttäuscht traten die Gegner aus Nordrhein-Westfalen die Heimreise an, winkten den HBW-Fans zum Abschied aus dem Reisebus zu. Eine Geste, die erwidert wurde, ehe die Party richtig starten konnte.

Schon seit einer Woche war klar, dass der HBW in die erste Bundesliga aufsteigt. Daher wurde rund um das letzte Heimspiel eine Party organisiert.

Bei Sommerwetter feierten die Fans bereits vor dem Anpfiff und ließen den Tag mit guter Stimmung ausklingen. Die war nach dem Sieg noch besser, denn damit war es der Mannschaft gelungen, eine einwandfreie Serie vorzulegen: alle Heimspiele haben sie in dieser Saison gewonnen. Mit Beifall begrüßten deshalb die Fans die Mannschaft, als sie aus der Halle auf die Party kam. Zu den offiziellen Gratulanten der "super Mannschaft" gehörte Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann, der mit seinem Ergebnis-Tipp vorab fast ins Schwarze getroffen hatte, wie Moderator Tom Anhorn verriet: Reitemann hatte 32:24 geschätzt.

"Ihr habt es absolut verdient", lobte der OB die Leistungen der Mannschaft in der vergangenen Saison und den daraus resultierenden Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga. Doch auch der Rückhalt und die Unterstützung müssten passten, welche die Mannschaft in der HBW-Familie erhalte.

Wir haben mit Trainer Jens Bürkle gesprochen:

Die erste Bundesliga ist für den HBW nichts Neues: Elf Jahre lang hat der Verein dort schon gespielt. Der HBW werde deshalb auch nun wieder erfolgreich sein: "Ihr wisst, wie die Liga funktioniert." Präsident Arne Stumpp verriet, dass nach dem Abstieg das nicht publik gemachte Ziel gelautet habe, binnen zwei Jahren wieder in die erste Bundesliga zurückzukehren. Diese Leistung hätte angesichts einiger Spielerausfälle "uns wohl niemand zugetraut".

Der HBW habe "aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt", meinte Stumpp weiter. Außerdem sei eine Mannschaft zusammengestellt worden, die aus seiner Sicht das "Herzblut der Gallier widerspiegelt". Der Geschäftsführer des größten HBW-Sponsors dieser Saison wünschte sich neben anhaltendem spielerischen Erfolg, dass der Etat nach oben gefahren werde.

Am selben Tag fand außerdem die Begegnung von Bayer Dormagen und Nordhorn-Lingen statt. Diese endete unentschieden, so dass der HBW am Ende des 37. Spieltages auf dem ersten Tabellenplatz landete, zwei Punkte vor der HSG Nordhorn-Lingen. "Die Meisterschaft ist zum Greifen nah", freute sich Reitemann.

Das sagen die Fans:

Dieses Ziel, das nach dem Mallorca-Aufenthalt der Mannschaft am kommenden Samstag ansteht, bestätigte auch Trainer Jens Bürkle. Er freute sich über den Leistungssprung, den die Mannschaft in der vergangenen Saison hingelegt hatte. Langfristig müsse sie das Niveau halten und sogar überbieten, um sich in der ersten Bundesliga halten zu können.

Die Unterstützung der Fans ist der Mannschaft sicher, das ließen sie die Handballer wissen, als sie gemeinsam mit der Bisinger Partyband "Hoppla" lauthals die HBW-Hymne sangen. Die Mannschaft feierte mit. Auch der Nachwuchs und die Spielerfrauen machten Party.

Bis in die Nacht hinein sorgte die Band mit rockig-fetzigen Liedern für gute Stimmung. Es wurde getanzt, und Petra Koch aus Balingen, ihres Zeichens eingefleischter HBW-Fan, machte ihrer Freude über den Aufstieg Ausdruck, indem sie auf die aufgestellte Leiter vor der Bühne kletterte.

Bei den meisten stand jedoch Gemütlichkeit im Fokus. Sie versorgten sich an den Bewirtungsständen und ließen den Tag an Bierzeltgarnituren oder auf den von der Sonne aufgewärmten Steinstufen ausklingen.