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Balinger Handball-Erstligist und GWD Minden liefern sich spannendes Duell. Am Ende heißt es 28:25.

Das erwartet spannende Duell haben sich der HBW Balingen-Weilstetten und GWD Minden am Sonntag in der Balinger Sparkassen-Arena geboten; mit dem besseren Ende für das Team von Trainer Markus Gaugisch – 28:25. Der war froh, kein Déjà-vu erlebt zu haben.

Es ist erst wenige Monate her, da führte der HBW in seinem Heimspiel gegen GWD Minden mit 26:23, etwas mehr als zwei Minuten waren noch zu spielen. Minden versuchte mit einer offenen Deckung alles, schaffte tatsächlich noch ein 26:26-Remis.

Und gestern war’s nicht anders. In der 57. Minute markierte Fabian Böhm für die Hausherren das 26:23. Sascha Ilitsch gelang ein Steal, Trainer Gaugisch nahm seine letzte Auszeit. Zwar verpuffte der folgende Angriff und Christoffer Rambo brachte Minden auf 26:24 heran, dann aber setzte sich Martin Strobel 45 Sekunden vor Schluss mit aller Kraft durch und sorgte für die Entscheidung. "Weil wir taktisch noch nicht so stabil sind, mussten wir den Abnutzungskampf annehmen. Wir haben sehr gut verteidigt. Und am Ende hat Martin das Ding in die Hand genommen und Akzente gesetzt", so Gaugisch.

Kapitän und Kreisläufer Wolfgang Strobel wollte keine Schlüsselsituation ausgemacht haben: "Es war die ganze Zeit eng, am Ende haben wir das Ding mit Einzelaktionen entschieden. Matej Asanin hat einen Siebenmeter gehalten, Niklas Ruß hat sehr gut getroffen, und dann noch das Tor von Martin. Es war zu spüren, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten." Diesen Willen sah Mindens Trainer Goran Perkovac bei seiner Mannschaft nicht. Dass er mit Torhüter Gerrie Eijlers sowie den drei Rückraumspielern Dalibor Doder, Sören Südmeier und Nenad Bilbija auf wichtige Stammkräfte verzichte musste, wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. "Balingen war engagierter und hat verdient gewonnen. Der HBW hat sein Herz auf dem Spielfeld gelassen. Was wir gezeigt haben, war enttäuschend."

Ganz so weit wollte GWD-Geschäftsführer Horst Bredemeier dann doch nicht gehen, mahnte jedoch die mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive an. "Nach 50 Minuten hatten wir die Chance, Balingen ins wanken zu bringen, haben aber drei gute Möglichkeiten vergeben." So ballerte zunächst Moritz Schäpsmeier völlig freistehend neben das Tor, dann traf Arne Niemeyer nur den Pfosten und schließlich scheiterte auch noch Aljoscha Schmidt mit seinem Strafwurf an HBW-Keeper Matej Asanin. "Schade es wäre mehr für uns drin gewesen. Wir hätten hier gerne in Bestbesetzung gespielt", meinte Bredemeier nur drei Tage nachdem die Ostwestfalen noch das Mühlenkreis-Derby beim TuS N-Lübbecke mit 26:23 gewonnen hatten.

Begeistert von seinem ersten Punktspielauftritt in der Balinger Arena war indes HBW-Linksaußen Niklas Ruß, der gestern viermal einnetzte: "Eine enge und volle Halle, eine tolle Stimmung. Das hat einen Riesenspaß gemacht." Von der 20:31-Pleite am vergangenen Dienstag bei der MT Melsungen hatte sich das Team noch einmal zusammengesetzt. "Wir haben gesagt, dass das nicht unser wahres Gesicht war. Heute waren wir mental auf der Höhe und haben es geschafft, unser Spiel durchzuziehen", so Ruß weiter.

Bitter für den HBW: Die Oberschenkelverletzung von Linkshänder Dragan Tubic brach gestern bereits in der siebten Minute wieder auf. Und auch Yann Polydore (Sprunggelenk) musste passen. Die Nöte auf der rechten Angriffsseite aber sollen laut Geschäftsführer Bernd Karrer bald behoben werden. "Wir müssen etwas tun. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen Vollzug melden können."