Olivier Nyokas schenkte dem THW Kiel gleich neun Buden ein. Foto: Single

Nach Siegen gegen Minden und Kiel kreuzt am Sonntag der TuS N-Lübbecke auf.

Es läuft beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Dem 28:25-Erfolg über GWD Minden ließ das Team von Trainer Markus Gaugisch am Mittwoch mit dem sensationellen 22:21 über den THW Kiel den zweiten Heimsieg der Saison folgen.Die Balinger Sparkassen-Arena gemeinsam mit den HBW-Fans wieder zu einer Festung machen – das hatten sich Trainer Markus Gaugisch und seine Mannschaft vor der Saison auf die Fahnen geschrieben. Und bislang war die Arena nicht einzunehmen. Nicht einmal vom so übermächtig erscheinenden THW Kiel. Bereits am Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) hat der HBW die Chance seine Heimbilanz weiter aufzupolieren, wenn der personell gebeutelte TuS N-Lübbecke – die Routiniers Frank Loke (Daumenbruch), Drago Vukovic (Fußverletzung) und Ales Pajovic (Bandscheibenvorfall) – nach Balingen kommt.

Gaugisch kann sich nicht vorstellen, dass sein Team den Sonntags-Gegner nach dem Sieg über Kiel auf die leichte Schulter nimmt. "Ich glaube nicht, dass irgendeiner vom Gas geht. Das dürfte eine der Lehren sein, die wir aus der letzten Saison mitgenommen haben", sagt der HBW-Trainer. Damals feierte er mit dem HBW einen Punkt beim HSV Hamburg (26:26), sechs Tage später folgte die 27:29-Heimniederlage gegen den Bergischen HC. "Damals sind wir nach einer Überraschung etwas abgehoben und haben dann das wichtigste Spiel der Saison verloren"

Klar ist auch, dass der Druck für die Gastgeber am Sonntag ungleich größer wird, als das noch vor zwei Tagen der Fall war. "Wenn man gegen Kiel verliert oder gut mithält und verliert, kann man gleich zum Tagesgeschäft zurückkehren, gegen Lübbecke sieht das anders aus", so Gaugisch. Tatsächlich war der TuS in der zurückliegenden Spielzeit – damals noch mit Rückkehrer Dennis Wilke – der Lieblingsgegner des HBW, der am Sonntag erstmals auf Blitz-Neuzugang Alexandros Vasilakis im rechten Rückraum setzen kann. In Lübbecke gewannen die Schwaben mit 30:26, zu Hause dann mit 31:26 und holten damit vier ihrer 19 Punkte. Vier Punkte, so lautet die magere Bilanz, die Rekordmeister THW Kiel nach vier Spieltagen auf dem Konto hat. Klar Coach Alfred Gislason alles andere als zufrieden war, wie sich sein Starensemble in Balingen präsentierte. "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir verloren haben und auch wie wir verloren haben. Leider haben wir nicht gut genug gespielt. Im Angriff haben wir seit Beginn der Saison eine ganz schlechte Quote. Wir haben dieses Spiel verloren, weil wir sehr, sehr schlecht geworfen haben", so Gislason.

Gerade einmal acht Treffer erzielte der Meisterschaftsfavorit im zweiten Abschnitt gegen eine top verteidigende HBW-Deckung und einen ganz starken Torhüter Matej Asanin. Allein Olivier Nyokas schenkte dem THW neun Treffer ein. Klar ist: Macht der HBW dort weiter, wo er am Mittwoch abend aufgehört hat, wird die Festung wohl auch vom TuS N-Lübbecke nicht zu stürmen sein.