Im Jahr 2012 ist der Neubau an der Friedrichstraße entstanden, in dem unter anderem Padeffke angesiedelt ist (links im Bild). Direkt rechts daneben könnte nun ein ganz ähnlicher Gebäudekomplex bis zur Wilhelmstraße hin entstehen. Die Familie Gess hat entsprechende Überlegungen angestellt. Foto: Maier

Von der Friedrich- bis zur Wilhelmstraße: Beginnt nächste Großbaustelle noch vor Gartenschau?

Balingen - In der Balinger Innenstadt steht möglicherweise eine weitere Großbaustelle bevor: Die Familie Gess überlegt, an der Friedrichstraße einen weiteren Neubaukomplex zu errichten. Die Planungen dafür soll das hiesige Architektenbüro Wäschle liefern.

Die Pläne sind schon weit gediehen. Sie werden in den nächsten Tagen den Nachbarn und Mietern vorgestellt, Mitte Juli wird im Technischen Ausschuss des Gemeinderats eine entsprechende Bauvoranfrage behandelt.

Der Neubau soll ganz ähnlich wie derjenige ausfallen, den die Familie Gess anstelle des einstigen Norma-Markts errichtet hat – und der sich von der Friedrichstraße entlang der Schwarzenburgstraße bis hin zur Wilhelmstraße zieht. Darin angesiedelt sind im Erdgeschoss unter anderem der Bäcker Padeffke sowie das Modeunternehmen Witt-Weiden; im Obergeschoss sind Büros und Wohnungen untergebracht

Solch ein großer Komplex könnte nun auch auf der Fläche entstehen, auf der das Gess-Ledergeschäft (an der Friedrichstraße) sowie der Raumausstatter-Betrieb (an der Wilhelmstraße) angesiedelt sind. Überlegungen, wie es in der Bauphase mit den Gess-Unternehmungen weitergehen könnte, sind nach Informationen unserer Zeitung in vollem Gange; erste Schritte in diese Richtung sind bereits eingeleitet worden: So ist unter anderem angedacht, den Raumausstatter-Betrieb ins Gewerbegebiet Bangraben auf Schmiden zu verlegen; ein entsprechendes Baugesuch ist bereits genehmigt.

Drei Büros liefern Entwürfe

Entwürfe für den möglichen künftigen Neubau hatten neben dem Büro Wäschle zwei weitere Balinger Architekten geliefert: Schairer sowie Link. Als Sieger des nichtöffentlichen Wettbewerbs wählte die Jury Ende Mai den Wäschle-Entwurf. Das Büro Link hatte den bereits bestehenden Neubau entlang der Schwarzenburgstraße auf die Beine gestellt.

Völlig offen ist derzeit, ob und wenn ja wann dieses Bauvorhaben verwirklicht wird. Laut Geschäftsführer Frank Gess wird das Projekt nicht "mit heißer Nadel gestrickt". Dennoch: Ein zentrales Datum ist das Jahr 2023, das Jahr der Gartenschau. Eine Großbaustelle in dieser Zeit wäre wohl eher nicht ideal, nicht nur für die Stadt, sondern auch für Gess selbst. Abgesehen von laufenden Bauarbeiten in einer Phase, in der sich die Stadt schmuck darstellen will, will wohl kein Einzelhändler auf die dann möglichen Einnahmen durch die vielen Gartenschau-Besucher und damit potentiellen Kunden verzichten. Entweder also sollte das Vorhaben, wenn es angepackt wird, idealerweise bis zur Gartenschau fertig sein – oder aber es wird erst nach dem besonderen Jahr in Angriff genommen.

Weil sich die ins Auge gefassten Flächen komplett im Eigentum der Familie Gess befinden, ist ein schneller Baubeginn durchaus denkbar. Für das Areal besteht ein Bebauungsplan, möglich sind dort Gebäude mit bis zu drei Vollgeschossen sowie einem Satteldach.