Über eine Steckleiter sind die Atemschutzträger aufs Dach gelangt und decken einen Teil davon ab. Pfarrer Christof Seisser (links) beobachtet das Geschehen. Foto: Ungureanu

Aus der Sakristei dringt dichter Rauch: Verteilerkasten hat Schwelbrand ausgelöst.

Balingen-Heselwangen - Einen Schwelbrand in der Sakristei der Heselwanger Kirche hat die Feuerwehr in der Nacht auf Sonntag rasch im Griff bekommen. Ein Übergreifen der Flammen auf den Kirchenraum konnten die Helfer verhindern.

Kurz vor Mitternacht ging der Notruf ein: Ein entfernter Nachbar, der mit dem Auto auf dem Heimweg war, hatte Brandgeruch und Rauchentwicklung über der Sakristei bemerkt und den Notruf abgesetzt.

Beim Eintreffen der Feuerwehr quoll dichter Rauch aus dem Dach der Sakristei. Rund 30 Feuerwehrleute aus Balingen und Endingen rückten mit mehreren Fahrzeugen, einschließlich Drehleiter, an.

Pfarrer Christof Seisser, der telefonisch verständigt worden war, eilte herbei, genau wie Ortsvorsteher Berthold Roller. Gemeinsam beobachteten sie das Geschehen.

Erste Erkenntnisse der Einsatzkräfte: Im Stromverteiler war es wohl zu einem Kurzschluss gekommen, ein Schwelbrand hatte sich entwickelt. Mit Atemschutz drangen die Feuerwehrleute in den verrauchten Raum ein. Der Strom wurde gekappt, ein Teil des Dachs abgedeckt, dann hieß es "Wasser marsch". Rasch war der Schwelbrand gelöscht, die Gefahr gebannt. Über die Drehleiter wurde der Dachboden der Sakristei ausgeräumt.

Der Kirchenraum selbst war weitgehend unbeschädigt geblieben, wie die Feuerwehrleute feststellten. Dafür war jede Menge Rauch durch die offen stehende Türe gedrungen. Die Decke unter der Empore und die Lampen sind total verrußt.

Die Renovierungsarbeiten an der Heselwanger Kirche seien in vollem Gange, sagte Pfarrer Seisser. Die würden jetzt wohl um Einiges teurer. Für die Dauer der Arbeiten seien die Gottesdienste ins Gemeindehaus verlegt worden. Der besagte Stromverteiler habe dieser Tage ausgetauscht werden sollen. Die Mesnerin sei noch am Tag davor in der Sakristei gewesen und habe nichts Auffälliges bemerkt.

Ein Glück nur, dass er seinen Talar nicht in der Sakristei gelassen habe, meinte Pfarrer Seisser, der trotz des Unglücks seinen Humor nicht verloren hatte. Den brauche er nämlich für den Gottesdienst am Sonntag im Gemeindehaus. Seine Stola, die er bei besonderen Anlässen trage, sei allerdings in der Sakristei geblieben. Die müsse er jetzt wohl austauschen. Und die Jacke der Mesnerin, die diese bei Begräbnissen anziehe, sei wohl auch nicht mehr zu gebrauchen.

Auch Polizei und DRK waren vor Ort. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mehrere Zehntausend Euro. Vorerst kann niemand mehr in das Gotteshaus hinein: Türen und Fenster sind gesichert.