"Die B 27 fort aus dem Ort", heißt es auf dem Banner an der B 27-Kreuzung in Endingen. Davor stehen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Vertreter der Stadt, des Stadtteils und der Bürgerinitiative. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Hoffmeister-Kraut: Ortsumfahrung hat gute Chancen

Balingen-Endingen. Um die B 27-Ortsumfahrung Endingen-Erzingen ist es vorrangig in einem Gespräch mit der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin und CDU-Landtagsabgeordneten Nicole Hoffmeister-Kraut gegangen. Mit dabei: Vertreter der Stadt, des Stadtteils und der Bürgerinitiative, die sich seit Jahren für die Sache stark macht.

"Wir sind in besten Händen, was die politische Unterstützung anbelangt", sagte Ortsvorsteher Thomas Meitza einleitend. Die Ministerin verwies darauf, dass kürzlich in Stuttgart über das weitere Vorgehen bei der Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans diskutiert worden sei. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) habe von einer Priorisierung der Maßnahmen gesprochen, die noch nicht geplant seien. Dabei gebe es verschiedene Kriterien, unter anderem Verkehrsfluss, Sicherheit, der Faktor Mensch, aber auch Nachhaltigkeit. Auf Bundesebene gebe es für Verkehrsmaßnahmen so viel Geld wie nie zuvor. "Wir haben Nachholbedarf, und wir haben gute Argumente", so Hoffmeister-Kraut. Dass alle Beteiligten geschlossen dahinter stünden, sei "nicht selbstverständlich" und "ein wichtiges Kriterium bei der Priorisierung". Damit bezog sich die Ministerin unter anderem auf die Ortsumfahrung Lautlingen, wo es auch Gegner gibt und kontrovers diskutiert wird.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann erinnerte daran, dass man jahrelang für die Ortsumfahrung gekämpft habe und jetzt der richtige Zeitpunkt sei, "klar zu machen, wie wichtig sie uns ist". Er erinnerte an die Lärm- und Schadstoffbelastung, die trotz Tempo 30 über den Grenzwerten liege. Man erinnert sich: Vor fast genau einem Jahr hatte er in der gleichen Runde die Hoffnung geäußert, dass die Bagger noch im Herbst anrücken könnten.

Michael Föst, der Sprecher der Bürgerinitiative für die Ortsumfahrung, betonte, der Ort leide unter der B 27: "Es sind unhaltbare Zustände." Eigentlich sei dies keine Ortsumfahrung, sondern ein "Lückenschluss" in Richtung Rottweil. Jetzt wollen alle Beteiligten ihre Argumente noch einmal zu Papier bringen und in einem Brief an den Verkehrsminister für ihr Anliegen werben.