Gisela Swoboda Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Ehrung des Fördervereins Brücke Balingen-Bangladesch bei der Messe "Fair Handeln" in Stuttgart

Balingen. Große Freude beim Förderverein Brücke Balingen-Bangladesch: Er hat nicht nur Fördergelder erhalten, sondern wird auch ausgezeichnet.

Der Förderverein engagiert sich seit November 2011 für eine nachhaltige Entwicklung in Bangladesch. Für das Projekt "Größere Ernährungssicherheit durch kleinbäuerliche ökologische Landwirtschaft" sind nun 18 000 Euro aus dem Förderprogramm "bwirkt!" der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) überwiesen worden.

Im Zusammenhang mit diesem Projekt steht ein weiterer Höhepunkt am Samstag, 27. April, während der Messe "Fair Handeln" in Stuttgart an: Um 15.30 Uhr wird dem Förderverein durch die entwicklungspolitischen Sprecherin der Fraktion Grüne im Landtag, Andrea Schwarz, eine Auszeichnung verliehen.

Zur Begründung heißt es unter anderem, dass im Norden von Bangladesch sehr arme Familien unter anderem auf Inseln im Flussbett des Brahmaputra lebten. Ihr Einkommen als Tagelöhner in der Landwirtschaft reiche oft nicht aus, die Grundbedürfnisse wie Ernährung, Gesundheitsversorgung und Schulbesuch zu sichern.

Das Pilotprojekt stelle sich der Frage: Wie können diese Kleinbauernfamilien kosteneffizient heimische Produkte wie Reis und Gemüse für den Eigenbedarf und als Nebeneinkommen ökologisch erzeugen.

Seit 2017 sei der Förderverein dort aktiv, nachdem von den Partnerorganisationen MATI und FVBBB ein gemeinsames Eyecare-Projekt konzipiert und seit Dezember 2016 gemeinsam umgesetzt worden war. Dabei sei rasch klar geworden: Ernährungssicherung, Bildung und Ausbildung seien essenzielle Voraussetzungen für ein nachhaltiges medizinisches Gesundheitsprogramm. Ohne ausreichende Ernährung sei jegliche medizinische Hilfe wirkungslos. Diese Form der Kooperation ist ein Beispiel für gelebte Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Ländern des globalen Südens.

"Wir erhalten die Auszeichnung nicht nur für das eine Projekt, sondern für unser gesamtes Engagement. Daran haben alle Förderer der Brücke Balingen-Bangladesch Anteil. Die Auszeichnung gilt somit auch ihnen", hält Gisela Swoboda, Initiatorin des Fördervereins, fest.

Das Ziel des Projektes sei die Ernährungssicherung durch nachhaltige Erzeugung von Gemüse, Obst und Kräutern. Die Familien sollen in die Lage versetzt werden, ganzjährig auf begrenzter Fläche gesunde und nachhaltige erzeugte Lebensmittel und Heilkräuter anzubauen. Dafür würden alternative Anbaumethoden geprüft und weiterentwickelt. Themen seien zudem biologische Düngung, Teichfischzucht, Kompostanlagen, Saatgutbank oder solare Trocknungsanlagen zur Konservierung. Die teilnehmenden Familien sollen in die Lage versetzt werden, drei Mahlzeiten täglich zu sich zu nehmen. Mittelfristig könnten auch durch Vermarktung Verdienstmöglichkeiten hinzukommen.