Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es gerade für junge Menschen und Erwachsene in der Region. Foto: Engelhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Diskussionsabend: Frauenwirtschaftstage in Balingen / "Persönlichkeit, Kompetenz, (Fort)Bildung"

Das Thema "Persönlichkeit, Kompetenz, (Fort)Bildung – entscheidend für den beruflichen Erfolg?" ist am Donnerstagabend im Rahmen der Frauenwirtschaftstage im Fokus gestanden.

Balingen. Drei im Beruf erfolgreiche Frauen, Gaby Maier, Sabine Müller und Esther Rehfuß, gaben dabei interessante Einblicke in ihre persönlichen Biografie und sehr unterschiedliche Bereiche des Arbeitslebens.

"Es gibt viele verschiedene Wege zum Erfolg", sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann bei der Eröffnung des Diskussionsabends, zu dem die Stadt Balingen in Kooperation mit der Agentur für Arbeit und vielen Bildungsträgern eingeladen hatte. Nahezu 18 000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gebe es mittlerweile in Balingen, und das sei den engagierten Unternehmern zu verdanken.

Kirsten Kistner, Vorsitzende des Netzwerks Fortbildung Zollernalb, und Petra Kriegeskorte, Leiterin des Regionalbüros Fortbildung Neckar-Alb, zeigten danach im Rahmen ihres Impulsbeitrags, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gerade für junge Menschen und Erwachsene in der Region gebe.

"Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße", dieser Spruch von Martin Walser sei für sie seit Jahren privat und beruflich das Lebensmotto, erzählte Gaby Maier. Die 51-Jährige arbeitet bei der Firma Hettich Franke, ist dort Leiterin des Vetriebsinnendiensts und die einzige weibliche Führungskraft.

"Alles ist möglich", meint Maier, die durch die ersten Wirtschaftstage in Albstadt einen entscheidenden Impuls bekam und sich mit Anfang 40 beruflich veränderte. "Ich habe meinen Job in der Netzwerkbetreuung, den ich sehr gerne gemacht habe, aufgegeben, um mich neu zu orientieren", erzählt Maier. Sie habe viel privates Geld in Fortbildung gesteckt.

"Man muss seine Komfortzone verlassen, aber es macht unglaublich Spaß", meint sie und sagt: "Wenn Fortbildung und Kompetenz im richtigen Rahmen auf Persönlichkeit trifft, dann wird man jeden Berg besteigen." Wichtig sei dabei, sich und sein Tun immer zu reflektieren.

Ihren Weg von der Friseurausbildung bis zur erfolgreichen Unternehmerin mit mehreren Geschäften zeichnet Sabine Müller nach, die Geschäftsführerin der Haargarage und Inhaberin der Colour Lounge. Bereits mit 22 Jahren sei sie zu Wella nach Frankfurt gekommen und habe erfahren dürfen, was eine allumfassende Ausbildung sei. "Es war eine irre intensive Zeit, ich konnte meine Persönlichkeit entwickeln, habe danach selbst Schulungen gegeben", erinnert sich Müller, die 1987 den Schritt in die Selbstständigkeit wagte.

"Im kaufmännischen Bereich war ich damals nicht der Knaller, durch Seminare habe ich mich dann aber fit gemacht." Fort- und Weiterbildung gehöre für sie ganz selbstverständlich zum Alltag – und gebe auch dem Nachwuchs Selbstvertrauen.

Einen Blick in die Welt der Sparkasse Zollernalb gewährte Esther Rehfuß, Leiterin Personal- und Vertriebsentwicklung. Eine laufende Qualifizierung gehöre auch bei ihr zur Philosophie, im Geschäft genauso wie im Privaten.

"Jeder hat Talente, nur nicht für alle Funktionen", weiß sie aus ihrer langjährigen Arbeit. Umso wichtiger sei es, sich Zeit im Job zu nehmen, auch einmal mit einer Tätigkeit zufrieden zu sein und zu reflektieren. Nur so könne man herausfinden, welcher Job der richtige für einen sei. "Karriere bedeutet auch, seinen Job richtig gut zu machen", betont Rehfuß, die für 728 Mitarbeiter verantwortlich ist.