Schwerstkranke und Sterbende sollen wohnortnah versorgt werden. Foto: Warmuth Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Gemeinsames Haus mit acht Plätzen für den Zollernalbkreis und den Kreis Sigmaringen angestrebt

Zollernalbkreis. Ein gemeinsames Hospiz für den Zollernalbkreises und den Landkreis Sigmaringen rückt in greifbare Nähe. Landrat Günther-Martin Pauli unterstreicht das große Interesse der beiden Landkreise an einem solchen Einrichtung: "Die würdevolle Begleitung und bestmögliche Versorgung von Sterbenden sowie deren Angehörigen ist mir auch ganz persönlich ein Herzensanliegen", sagt er. "Schwerstkranke und Sterbende müssen in den letzten Lebenstagen wohnortnah versorgt werden können."

Hospize seien neben dem Krankenhaus und der ambulanten Palliativversorgung ein wichtiger Baustein in der letzten Lebensphase schwerstkranker Menschen, betont auch die Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle: "Sterben gehört zum Leben dazu, daher wollen die beiden Landkreise mit einem gemeinsamen Hospiz einem immer größer werdenden Bedarf gerecht werden."

Zwar bestehe mit Hilfe der ambulanten Palliativversorgung und der Hospizgruppen auch die Möglichkeit der Versorgung im eigenen Haushalt, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung des Zollernalbkreises und des Landkreises Sigmaringen. Diese komme jedoch an ihre Grenzen, sobald intensive nächtliche Versorgung notwendig werde. Daher würden viele Sterbende zuletzt in Kliniken oder Pflegeheimen betreut. Diese Einrichtungen seien jedoch dafür nicht vorgesehen.

Die beiden Landkreise wollen den Bedarf durch ein stationäres Hospiz mit acht Plätzen decken. Breite Unterstützung dafür gebe es von Seiten der Krankenkassen, der Dekanate sowie der Sozialverbände.

Landrätin Bürkle und Landrat Pauli wollen die Versorgungslücke baldmöglichst schließen und sind dankbar für die Initiative von Sophie Schwörer, die aus dem Nachlass ihres verstorbenen Ehemanns Hermann Schwörer ein Gebäude erstellen lassen und als Hospiz zur Verfügung stellen wolle.

Dabei wird auch darauf verwiesen, dass sich die Zusammenarbeit der beiden Landkreise beim gemeinsamen Kinderärztlichen Notdienst in Albstadt bewährt habe. Mit dem Hospiz in Sigmaringen soll diese fortgesetzt werden. Die Kreisverwaltungen seien bereits auf Suche nach einem geeigneten Grundstück und würden mit erfahrenen Trägern verhandeln, um den Betrieb der stationären Einrichtung sicherzustellen. Auch sei ein Hospizverein notwendig für die ideelle und finanzielle Förderung der Hospizarbeit. Neben der Beschaffung von Spenden und der Organisation von Veranstaltungen sollen die ehrenamtlichen Helfer auch die hauptamtliche Hospizarbeit unterstützen.

Landrat Pauli hat das Thema in seiner Haushaltsrede am Montag angesprochen. Die Gremien des Landkreises werden sich in den nächsten Wochen damit befassen. Auch der Kreistag in Sigmaringen hat sich am Montagabend mit dem Thema befasst.