BETRIFFT: Leserbrief "Wo bleibt die Unterstützung?" vom 20. August 2019

Klimaschutz ist in aller Munde. Fakt ist: Ökologie und Ökonomie sind aus dem Gleichgewicht. Die Industrialisierung fordert ihren Tribut. Konzerne machen riesige Profite, üben Macht aus, und die Verhältnismäßigkeiten stimmen nicht mehr. Menschen haben Angst. Was bringt die Zukunft? Doch wenn keiner nachfragt, wir in unseren modernen Zeiten uns hinter Mobiltelefonen und deren Diensten verschanzen, ist keinem gedient. Gemeinsam hier in unserer Region das Verbindende suchen und durch ehrliches Miteinander ein besseres Klima schaffen, wäre wünschenswert und beispielhaft. Presse, Landrat, Gemeinderäte, Stadträte, bei welchen ich persönlich in der Holcim-Angelegenzeit war, versprachen verbindend, kritisch prüfend ihre Funktion zu erfüllen. Ich vertraue darauf, vor allem in der Zeit, in der das Thema dreckige Luft, Wasser und Boden sich potenziert und es uns alle angeht, was wir einatmen. Schöne Worte – Ersatzbrennstoffe für Industriemüllverbrennung – und stetiges Hochsetzen von Grenzwerten beantworten nicht die Frage: Was für ein Gemisch kommt aus den Industrieschloten? Was die Presse schreibt, unsere grüne Landesregierung tut, wie unser Landrat und Gemeinderat agieren, all das beobachte ich weiter mit gemischten Gefühlen und wünsche mir, dass jeder Einzelne ein ganz klein wenig seine Komfortzone verlässt und durch Nachfragen Faktencheck betreibt, um ein besseres Klima – auch mitmenschlich – zu schaffen. Natürlich möchte auch ich gerne meine Ruhe, aber es wird leider nicht ruhig bleiben. Wenn wir nicht umsichtig sind, fliegt uns eines Tages so einiges um die Ohren. Und wir werden nicht sagen können: "Davon wusste ich nichts." Fronten abbauen, Unklarheiten durch Analyse beseitigen und Menschen suchen, die miteinander annehmbare Lösungen für alle finden, hier in unserer Region, das wäre doch was!

Ilona Hildwein

Balingen-Frommern