Im landwirtschaftlichen Einsatz ist Oliver Mitsch mit seiner Drohne. Das Fluggerät wirft Kapseln über Maisfeldern ab. In den Kapseln sind Eier von Schlupfwespen, die dem Maiszünsler den Garaus machen. Foto: Hertle

Oliver Mitsch aus Engstlatt wirft Kapseln mit Schlupfwespen-Eiern über den Feldern der Region ab. Fluggerät wird per GPS gesteuert.

Balingen-Engstlatt - Kein Fluggerät von Aliens aus dem All ist das, was derzeit mit blinkenden grünen und roten Lichtern über Maisfeldern der Region schwebt: Oliver Mitsch aus Engstlatt setzt seine Drohne zur Bekämpfung von Schädlingen ein.

Bevor sein Quadrocopter startet, muss erst einmal der Akku aufgeladen werden. Der Strom reicht für eine halbe Stunde Flug. "Fünf Minuten sind genug für einen Hektar Maisfeld", sagt Mitsch.

Er verdient sonst mit seinen drei Drohnen sein Geld zumeist durch Foto- und Filmaufnahmen aus der Vogelperspektive, sei es für Hochzeiten, für Immobilienmakler, die ein Anwesen einmal auf andere Art als mit gewöhnlichen Fotos darstellen wollen, oder für Spielfilmproduktionen der Zollernalb-Film, mit der Mitsch schon länger zusammenarbeitet.

Diesmal allerdings hängt keine Kamera an der Drohne, sondern ein Abwurfkorb mit selbst konstruiertem Verschluss. Damit werden Kapseln mit Eiern von Schlupfwespen abgeworfen. Deren Larven machen dann den Maiszünsler unschädlich, ein Kleinschmetterling, der für große Ausfälle im Maisanbau sorgt: "Der Maisstengel wird dann grau und knickt ab", weiß der Drohnen-Pilot. Die Raupen des Maiszünslers fressen sich durch die Pflanzen.

Die Klostermühle in Heiligenzimmern ist an Mitsch herangetreten, der den Auftrag für den Abwurf des biologischen Schädlingsbekämpfungsmittels übernommen hat.

Fluggerät wird per GPS gesteuert

Wo seine Drohne fliegen darf, das ermittelt er an seinem Laptop mit Hilfe von Google Earth und gibt die Daten in den Speicher des Fluggeräts ein. Das fliegt dann mit Hilfe des GPS das zugewiesene Gebiet automatisch ab.

Mitsch kann die Drohne aber auch per Fernsteuerung kontrollieren. Alle paar Meter wird dann eine Kapsel abgeworfen. Auf diese Weise werden auch in Südbaden die Mais-Schädlinge aus der Luft bekämpft.

Seit Dienstag ist Mitsch mit seiner Drohne auf den Feldern im Gebiet zwischen Rosenfeld, Geislingen und Balingen unterwegs. Um das unbemannte Flugobjekt einzusetzen, braucht er eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Tübingen, das unter anderem für Luftfahrt zuständig ist.