112 wählen… und dann? Gestern ist die integrierte DRK-Leitstelle in Balingen samt Hausnotrufzentrale beim Tag der offenen Tür vorgestellt worden. Foto: Thiercy

Mehr als 2000 Besucher beim "Tag der offenen Tür" in der integrierten Leitstelle. Das passiert, wenn der Notruf 112 gewählt wird.

Balingen - Wählen will sie niemand, die 112. Trotzdem muss das im Notfall sein, mehr als 10.000 Mal im vergangenen Jahr. Beim gestrigen Tag der offenen Tür konnten die Besucher der neuen integrierten Leitstelle des Zollernalbkreises sehen, was nach einem Notruf am anderen Ende der Leitung passiert.

200 Mitarbeiter, erklärte Dieter Fecker, seien in der neuen Leitstelle beschäftigt. Rund um die Uhr, zuständig für den gesamten Zollernalbkreis. Der Leiter des Rettungsdienstes freute sich mit dem Team über den großen Besucherandrang. Mehr als 2000 Interessierte kamen, vom Baby bis zum Senior. Ganze Familien nutzten die wohl einmalige Gelegenheit, die neue Hausnotrufzentrale und Leitstelle zu besichtigen. Mal auf dem Fahrersitz eines Rettungswagen Platz zu nehmen oder von der Bergwacht zu erfahren, wozu die quietschgrüne Trage im Geländewagen gebraucht wird – alles war möglich.

Bei den halbstündlichen Führungen durch das umgebaute Haus in der Henry-Dunant-Straße herrschte dichtes Gedränge. Zu Beginn wurden Daten und Fakten zum Umbau in Vorträgen geschildert und Fragen beantwortet. Die Besucher wollten im proppenvollen Vortragssaal einiges wissen.

Unfälle passieren zu jeder Zeit

Welche Nummer die richtige ist zum Beispiel. Und wie schnell es geht, bis nach dem Anruf bei der 112 Hilfe kommt. Oder auch, wie das funktioniert, wenn ein Rettungshubschrauber gebraucht wird.

Bei der anschließenden Besichtigung der Leitstelle mit den hochmodernen Arbeitsplätzen, die vier Monitore pro Mitarbeiter bieten, erlebten die Besucher dann live, wofür die vielen Kilometer Kabel verlegt wurden. Denn Unfälle passieren auch, wenn Tag der offenen Tür ist.

Und natürlich ist da die neue Hausnotrufzentrale. Mit der neuen Technik sei es möglich, Anschlüsse aller Anbieter zu erreichen, so dass hilfsbedürftige Personen per Knopfdruck schnell und sicher Hilfe in den eigenen vier Wänden bekommen, wurde den Interessierten erläutert.

Der DRK-Kreisverband kommt ins Schwabenalter. Der gestrige Tag war Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen zum 40-jährigen Bestehen. Im Februar geht’s mit der Seniorenfasnet weiter, von März bis Mai ist im DRK-Forum eine Ausstellung mit Porträts von Demenzkranken und ihren Angehörigen zu sehen. Das ganze Jahr über gibt es Vorträge und Erste-Hilfe-Aktionen auch in Albstadt und Hechingen.