Blick auf das Abbaugebiet und die zum Teil schon rekultivierte Fläche auf dem Plettenberg. Gegen die Erweiterung des Kalksteinabbaus hat die Balinger Stadtverwaltung keine Bedenken. Foto: Holcim

Stadtverwaltung will keine Bedenken zur Erweiterung der Kalksteingewinnung äußern.

Balingen/Dotternhausen - In dem Verfahren um die Erweiterung des Kalksteinabbaus auf dem Plettenberg in Dotternhausen ist nun auch die Stadt Balingen aufgefordert, sich zu äußern. Ergebnis: Man habe diesbezüglich keine Anregungen und auch keine Bedenken.

Das geht aus dem Entwurf der Stellungnahme hervor, über die der Gemeinderat und die Ortschaftsräte noch in diesem Monat beraten. Beschlossen werden soll demnach, die geplante Änderung des Regionalplans durchzuwinken, da die Stadt Balingen von deren Auswirkungen nicht unmittelbar betroffen sei.

Wie berichtet, soll der Regionalplan dahingehend gendert werden, dass das Abbaugebie auf dem Plettenberg um 8,6 Hektar nach Süden hin erweitert wird. Dies ist der dringende Wunsch des Unternehmens Holcim in Dotternhausen, das dadurch die Kalksteingewinnung und damit den Betrieb langfristig sichern will.

Gegen diese Erweiterung wenden sich in Dotternhausen zwei Bürgerinitiativen. Diese hatten das Balinger Rathaus und das Regierungspräsidium Tübingen bereits im Zusammenhang mit der Umweltzone aufgefordert, die Emmissionen von Holcim auf die Qualität der Balinger Luft stärker zu berücksichtigen. Ebenso wurde Balingen wie die anderen umliegenden Städte und Gemeinden, die zur Stellungnahme zur geplanten Regionalplanänderung gefragt werden, aufgefordert, dazu Bedenken anzumelden.

Bezüglich des Luftreinhalteplans, der seit April 2017 unter anderem die Umweltzone in Balingen vorsieht, hatte sich die Balinger Stadtverwaltung an die Expertise des RP gehalten: Demnach haben die vom Holcim-Werk verursachten Luftschadstoffe nur einen minimalen Anteil am Stickstoffdioxidaufkommen im Raum Balingen; die von Holcim geplante Erhöhung des Anteils von Ersatzbrennstoffen und die damit verbundene Absenkung des Emmissionsgrenzwerts für Stickoxide werde diesen Anteil nach Darstellung des Regierungspräsidiums sogar noch kleiner werden lassen.

Nun dürfte auch der Tenor der Stellungnahme Balingens zur Erweiterung des Abbaugebiets den BIs nicht gerade gefallen. Zwar handele es sich, schreibt Sabine Stengel, die Leiterin des Stadtplanungsamts, bei dem Gebiet der geplanten Erweiterung um ein Hochplateau samt Wacholderheide, das im Verbund mit Lochen und Schafberg zum Naherholungsgebiet für die Balinger gehöre., Der Plettenberg sei auch ein wichtiger Teil des Landschaftsbilds und des Bergpanoramas.

Allerdings sei die geplante Erweiterung der Abbaufläche von keinem Balinger Stadtteil aus unmitelbar einsehbar. Die von Balingen und den Stadtteilen sichtbare Traufkante des Plettenbergs werde durch die erweiterte Abbaufläche keinen Änderungen unterworfen.

Möglich wäre allenfalls, so Stengel, eine Betroffenheit Balingens dahingehend, dass das Naherholungsgebiet eingeschränkt werde. Laut Umweltbericht seien diese Auswirkungen allerdings unwesentlich.