Zahlreiche Teilnehmer sind zu der Hospiz-Fachtagung in Balingen gekommen. Foto: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Hospiz: Fachtag bringt viele Informationen und Eindrücke / Gute Gespräche und herzliches Miteinander / Resonanz überwältigend

Zu einer Premiere ist es in der Balinger Stadthalle gekommen. Die Hospizgruppen Balingen, Albstadt, Hechingen und Meßstetten veranstalteten unter dem Motto "Übergänge verbinden Trennung" den ersten Fachtag für Ehrenamtliche in der Hospizarbeit im Zollernalbkreis.

Balingen. Die Tagesmoderation bei der Veranstaltung, die unterstützt wurde von den Fördervereinen und der Projektfinanzierung der Stiftung Mensch der Sparkasse Zollernalb, übernahm der evangelische Pfarrer Christof Seisser.

Mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter sind dabei

Die Resonanz war überwältigend, mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter nahmen am Fachtag teil, insgesamt 115 Anmeldungen waren zu verzeichnen. "Ich war echt überrascht, dass die Gruppen nahezu komplett anwesend waren", freute sich der Koordinator der ökumenischen Hospizgruppe Hechingen, Erwin Schäfer.

Nach dem Grußwort von Landrat Günther-Martin Pauli kam es zum Einführungsvortrag "Übergänge im Leben" des katholischen Pfarrers, Michael Knaus. Zudem waren Impulsreferate angeboten. Den Fragen, die dort aufgeworfen wurden, gingen die Teilnehmer in Workshops nach. Die Geschäftsstellenleiterin der ökumenischen Hospizinitiative im Landkreis Ludwigsburg, Sabine Horn, beleuchtete die Frage, ob Sterben eigentlich weh tue.

Die Menschen behutsam begleiten auf dem Weg

Das Impulsreferat des Priesters und Seelsorgers der Diözese Stuttgart, Ansgar Bausenhart, griff die Thematik "Schuld und Scheitern – Hindernisse am Übergang" auf. Im Workshop wurde thematisiert, inwiefern eine behutsame und nicht wertende Begleitung ein wertvoller Beitrag sei. Der Impulsvortrag der Sozialpädagogin und zertifizierten Supervisorin für Palliativ Care und Hospizarbeit, Eva Maria Weltner, hatte das Thema "Gottesbilder, Jenseitsvorstellungen und Spiritualität". Im Workshop wurde diskutiert, welche Jenseitsvorstellungen und Gottesbilder vorliegen.

"Die Workshops sind bei den Teilnehmern gut angekommen", fand die Koordinatorin der ökumenischen Hospizgruppe Balingen, Silvia Häfele.

Auch das Rahmenprogramm war vollgepackt. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung Hechingen und Mitarbeiter des am Rande der Burg Hohenzollern gelegenen Waldfriedhofs RuheForst "Zollerblick" Hechingen, wo alle Menschen unabhängig von Wohnort, Nationalität und Religionszugehörigkeit beigesetzt werden dürfen, stellten im Foyer der Konferenzräume ihre Arbeit vor.

Am Büchertisch gibt es Fachliteratur zum Thema

Die Künstlerin Sabine Max, die Särge, Stelen und Erinnerungstafeln individuell gestaltet, zeigte eine Ausstellung, und es bestand die Möglichkeit, sich am Büchertisch mit Fachliteratur zu den Themen Spiritualität, Hospizarbeit und Palliativ-Care einzudecken.

Im kleinen Saal hatte Heiner Kondschak beim Theater- und Chanson-Abend Lieder und Texte rund um das Thema Sterben parat, sorgte aber auch für Lacher wie bei seiner musikalischen Hommage an seinen einstigen Wohnort Rottenburg.

Auch Sängerin Petra Afonin und Klavierspielerin Susanne Hinkelbein näherten sich diesem Tabuthema musikalisch.

"Fortbildungen sind im Hospizwesen verpflichtend. Es ist wichtig, dass sich jeder Ehrenamtliche auf den neuesten Stand bringt", sagte Häfele. "Der Fachtag war eine gute Gelegenheit, um die ohnehin schon gute Zusammenarbeit zu intensivieren und sich untereinander noch besser zu vernetzen. Wir sind dankbar, dass der erste Versuch so gut geklappt hat. Die Stadthalle Balingen war für diese Veranstaltung sehr geeignet, eine Wiederholung dieses Fachtags ist denkbar."

Der Tag sei getragen worden von einer guten, sehr lebendigen und freundschaftlichen Atmosphäre, den guten Gesprächen, einem herzlichen Miteinander und von kompetenten Referenten. In den Workshops sei es zu einem regen Austausch der Ehrenamtlichen untereinander gekommen, zieht Häfele ein positives Resümee des ersten Fachtags.