Vor mehr als zwei Jahren hat ein Brand den ehemaligen "Adler" in der Balinger Straße in Frommern zerstört. Die neue Besitzerin will dafür sorgen, dass die Ruine bald verschwindet. Foto: Hauser

Durch Feuer zerstörtes Gasthaus verschandelt Ortsbild. Neue Besitzerin will Gebäude im Sommer abreißen lassen.

Balingen-Frommern - Büsche und kleine Bäumchen wachsen durch den verkohlten Dachstuhl, Fenster sind eingeworfen, die Farbe blättert ab – seit mehr als zwei Jahre verschandelt das durch ein Feuer zerstörte ehemalige Gasthaus Adler das Frommerner Ortsbild. Das soll sich nun in absehbarer Zeit ändern.

Denn Margot Rieker aus Frommern hat das Gebäude gekauft und will es bis Ende des Sommers abreißen lassen. Das Grundstück soll danach wieder bebaut werden, wobei ihr ein Wohn- und Geschäftshaus vorschwebt. Dass es auch wieder ein Gasthaus beherbergen wird, will sie nicht ausschließen, teilte sie mit. "Die Architekten sind derzeit dabei, Pläne auszuarbeiten. Schauen wir mal, was dabei herauskommt", gibt sie sich noch etwas bedeckt.

Nahezu jeden Tag sei sie an dem Gebäude vorbeigefahren und habe sich geärgert, begründet sie ihren Entschluss, es zu kaufen. Es sei auch eine Chance gewesen zu investieren "und etwas Schönes hinzustellen", erklärt die Frommernerin weiter.

Wegen eines Defekts in der Elektroinstallation war Mitte März 2013 im ehemaligen "Adler" ein Feuer ausgebrochen und hatte einen Schaden von rund 150 000 Euro verursacht. Drei Bewohnern war es damals gelungen, das Gebäude unverletzt zu verlassen. Der Eigentümer, ein griechischer Gastwirt, der den "Adler" 1991 übernommen und in "Filoxenia" umbenannt hatte, musste im Krankenhaus behandelt werden.

Vor allem seine Verletzungen waren es, die ihn daran hinderten, Maßnahmen in die Wege zu leiten. Es gab auch noch andere Gründe, die einer schnellen Lösung im Wege standen. Diese hatten auch Frommerns Ortsvorsteher Hans Uhl und Baudezernent Ernst Steidle angestrebt, weil ihnen das Gebäude ebenfalls ein Dorn im Auge war.

Der ehemalige Besitzer war schon frühzeitig davon überzeugt, dass ein Abriss unvermeidlich sei. Denn in den Monaten nach dem Unglück waren weitere Schäden hinzugekommen, vor allem im Innern. Zudem mussten Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden. Seither war die Suche nach einem Käufer erfolglos geblieben, bis sich nun Margot Rieker engagierte.