Das Hauptorgan des Landkreises ist im Amt: 20 neue und 35 altgediente Kreisräte sind von Landrat Günther-Martin Pauli in der ersten Sitzung begrüßt und verpflichtet worden. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erstmals sind alle Stadtoberhäupter der Mittelzentren vertreten / Pauli steckt Ziele für die kommenden Jahre ab

Der neue Kreistag ist im Amt: Landrat Günther-Martin Pauli hat die 20 neuen und 35 wiedergewählten Kreisräte in der ersten Sitzung per Handschlag verpflichtet.

Balingen. Eine "vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit" bot der Landrat dem neuen Gremium an und nannte gleichzeitig die wichtigsten Stichworte für die kommenden fünf Jahre: Bildungslandschaft, Gesundheitswesen und Mobilität. Gleichzeitig versprach er einen verantwortungsvollen Umgang mit den Steuergeldern.

Rückblickend auf die Kreistagswahl sagte er, dass die Wahlbeteiligung zwar um acht Prozent höher gewesen sei als noch vor fünf Jahren, dass der Zollernalbkreis es jedoch mit einer Wahlbeteiligung von 54,8 Prozent im landesweiten Vergleich lediglich ins Mittelfeld geschafft habe.

Neu ist in dem Gremium, in dem erstmals alle drei Stadtoberhäupter der Mittelzentren vertreten sind, die Sitzordnung: Alle Fraktionsvorsitzenden sitzen in der ersten Reihe. Das vereinfache die Diskussion, wenn es zu einem Thema unterschiedliche Ansichten gebe. Neu ist auch, dass die beschließenden Ausschüsse künftig nur noch 17 statt wie bisher 20 Mitglieder haben werden. Zu Stellvertretern des Landrats wurden Philipp Hahn (CDU), Klaus Konzelmann (FWV) und Konrad Wiget (Grüne) gewählt.

Die Dezernenten des Landratsamts stellten daraufhin ihre Zuständigkeitsbereiche vor. Finanzdezernent Christoph Heneka erwähnte die Investitionen von 35 bis 38 Millionen Euro in die Kreisschulen, die Eröffnung der Krankenpflegeschule in Albstadt an diesem Freitag und die Schwierigkeiten mit der Verwaltungsunterbringung. 18 verschiedene Standorte würden die Arbeit der Behörde ungemein erschweren. Ziel sei eine Zusammenfassung und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.

Letztere seien vor allem im Bereich der Jugendhilfe erforderlich, sagte Sozialdezernent Georg Link. Auch die Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes sei mit zusätzlichem Stellenbedarf bei der Behörde verbunden. Als weitere Schwerpunkte nannte Link das stationäre Hospiz, die Erstellung des Armuts- und Sozialberichts und die Wohnraumoffensive: Bezahlbarer Wohnraum werde dringend gebraucht.

Dezernent Karl Wolf (Hauptverwaltung) nannte ein weiteres wichtiges Ziel: Digitalisierung, unter anderem des gesamten Kreisarchivs. "Das Landratsamt", betonte er mit Blick auf die Personalsuche in manchen Bereichen, "muss seine Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber verbessern."