Ein Eisvogel fliegt knapp über dem Wasser der Eyach nahe dem Balinger Zollernschloss. Wegen des Vorkommens geschützter Arten meldet der Naturschutzbund Bedenken gegen das dort geplante neue Wohnquartier an. Foto: Gollmer/Nabu Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Nabu weist auf geschützte Vogelarten nahe dem Zollernschloss hin / Einwand gegen Bauvorhaben

Noch einmal müssen sich die Planer des neuen Stadtquartiers an der Heinzlenstraße in Balingen mit besonders geschützten Vogelarten beschäftigen. Grund dafür ist ein Einwand, den Klaus Gollmer, Vorstandsmitglied des Balinger Naturschutzbunds (Nabu), formuliert hat.

Balingen. Gollmer hat in einem Schreiben an die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass in dem vorgesehen Baugebiet Heinzlenstraße/Im Roßnägele in Fortsetzung des Strasser-Areals mit dem Eisvogel, der Wasseramsel und der Teichralle besonders geschützte Arten zu beobachten seien. Durch die dort geplanten Neubauten, über die der Balinger Gemeinderat im Juli debattiert hat, würde es, so Gollmer, zu erheblichen Beeinträchtigungen für diese Vögel kommen. Diese widersprächen dem Störungsverbot während der Fortpflanzung-, Aufzucht-, Mauer-, Überwinterungs- und Wanderzeiten. Aus naturschutzrechtlicher Sicht, so Gollmer, müsse der auf der anderen Eyach-Seite gegenüber dem Zollernschloss vorhandene Baum- und Strauchbestand erhalten bleiben. Ähnliches gelte für die weiteren Planungen zur Gartenschau.

Von Seiten der Stadtverwaltung heißt es, dass diese Einwände nun natürlich geprüft würden. Und zwar durch das Büro Planstatt Senner, das den Entwurf für das neue Eyach-Quartier erarbeitet hat. Fachleute aus dem Senner Team würden sich mit dem Nabu diesbezüglich zusammensetzen, sagte Baudezernent Michael Wagner gegenüber unserer Zeitung.

Grundsätzlich seien die Vogelbestände und deren Schutzwürdigkeit bereits im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan fürs Strasser-Areal untersucht worden. Das Ergebnis damals sei gewesen, dass etwa die Wasseramsel im dortigen Eyach-Bereich gerne vorbeischaut, weil sie dort Futter findet. Allerdings brüte der Vogel nicht in diesem bereits heute intensiv genutzten Bereich, so Wagner weiter. Ähnlich verhalte es sich mit dem Eisvogel. Auch dieser nutze die naturnahen Böschungsbereiche als Futterplatz, seine Brutplätze aber befänden sich eyachaufwärts im Wolfental.