Beraten junge Migranten (von links): Isabell Lörch, Melanie Mesam, Sonja Störzer und Ute Sauter. Foto: Landratsamt

Jugendmigrationsdienste in Albstadt, Balingen und Hechingen etabliert. "Zusammenleben verschiedener Kulturen".

Zollernalbkreis - Nach dem Motto "Beharrlichkeit zahlt sich aus" hat die Integrationsbeauftragte des Zollernalbkreises, Ute Sauter, mit der Caritas im Zollernalbkreis über einen längeren Zeitraum an viele Türen angeklopft und immer wieder nachgebohrt, damit ein Jugendmigrationsdienst (JMD) im Kreis eingerichtet wird.

Grund dafür war eine Beratungslücke für rund 5000 junge Menschen im Alter von zwölf bis 27 Jahren. Seit 2019 gibt es nicht nur eine, sondern drei JMD-Beratungsstellen im Zollernalbkreis. Angesiedelt sind diese beim Caritasverband Schwarzwald-Alb-Donau in Albstadt, dem Internationalen Bund in Balingen und dem Caritasverband Dekanat Zollern in Hechingen.

Unterstützung, Bildungsangebote, Vernetzung

Die bundesweit mehr als 470 Jugendmigrationsdienste (JMD) begleiten junge Menschen mit Migrationsgeschichte mittels individueller Angebote und professioneller Beratung bei ihrem schulischen, beruflichen und sozialen Integrationsprozess in Deutschland.

Individuelle Unterstützung, Gruppen- und Bildungsangebote sowie eine intensive Vernetzung mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Integrationskursträgern und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe zählen zu den wesentlichen Aufgaben der JMD.

Finanziert werden die Stellen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch Eigenmittel der Träger.

Andere Wege der Beratung 

Die drei Beraterinnen im Zollernalbkreis mussten in den vergangenen Monaten vorübergehend andere Wege der Beratung einschlagen: Übers Telefon und E-Mail, was sich aufgrund von Sprachbarrieren manchmal als sehr schwierig erwies.

Gleichwohl setzen sich alle drei mit großem Engagement ein. "Es erstaunt mich immer wieder, wie motiviert die jungen Menschen trotz aller Hürden ihre Ziele verfolgen und es freut mich, sie darin unterstützen zu können", so Isabell Lörch vom Caritasverband Schwarzwald-Alb-Donau.

Melanie Mesam vom Internationalen Bund möchte ebenfalls etwas bewegen: "Meine Hoffnung ist, dass ich in Balingen den JMD zu einem Zentrum der Integration aufbauen kann, das einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass sich Jugendliche hier wohlfühlen und integrieren können." Auf den Punkt bringt es Sonja Störzer vom Caritasverband Zollern: "Ich habe die Zuversicht, dass ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Kulturen in Deutschland gelingt. Dabei möchte ich mitwirken."